Montag, 27. Februar 2023

Zur Holzbrücke in Büren an der Aare

 Sie kann auf eine reiche und spannende Geschichte zurückblicken, die Holzbrücke über die Aare im Städtchen Büren ....


...zuerst bummeln wir über den Städtliberg westwärts........denn Frauchen ist immer wieder fasziniert von den geheimnsisvollen Schalensteinen. (So ruhig er heute da liegen, so sehr bewegten die besonderen Steine über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende die Gemüter und wollen ihren ehemaligen Zweck einfach nicht vollständig preisgeben)

 

.
...die alte Skitze zeigt wie viele Schalen total auf dem Findling zu finden sind, der in der letzten Eiszeit aus dem Valliser Rhonetal  hergewandert ist......... wenig wissen wir über die prähistorischen 'Kultorte'. (irgndwann wurde die Kraft die von den Steinen ausgeht beschworen und verehrt. Das Christentum verteufelten sie, warfen die Heidensteine um und spalteten sie gar, um ihre teuflischen Kräfte zu brechen.  ) ....auf dem höchsten Punkt des Städtiberges befindet sich der Schalenstein, wäre spannend zu erfahren was diese Hochebene ehemals für die Menschen bedeutet hat...
...beim Abstieg nach Dotzigen, vorbei am "Graue Stei", treffen wir unverhofft auf einen beachtlichen Hohlweg (nachträglich haben wir erschnuppert, dass das Hohlwegsystem von Dotzigen, mit seinen Dimensionen, zu den eindrücklichsten Altstrassen dieser Art im Mittelland gehört).....
.....auch er hat wohl eine spannende Vergangenheit, die sich mir auch nach intensivem Schnuffeln nicht ganz erschliesst (Es gibt viele Hinweise, dass Hohlwege einen Bezug zu prähistorischen 'Kultorten' haben, indem Hohlwegabschnitte den Weg "markieren", der zu diesen 'Kultorten' führte und vielleicht prozessionsartig begangen wurde. Oder waren es eher Pilgerwege, Vorläufer des Jakobswegs?)....
.... wir bummeln, nach dem Abstecher in die Vergangenheit, bereits wieder in Richtung Büren zurück...
...entlang der Alten Aare...
... durch ein wunderbares Auenschutz Gebiet........
... niemanden verraten, aber ich musste da einfach meine Pfoten ins Wasser setzten und Enten habe ich dabei auch keine verscheucht...
.... da darf die Natur noch Natur sein...
....rechts ein Blick auf den bewaldenten Hügelzug des Städtlibergs, auf dem wir hergepfotet sind...
.... und weiter durch den Urwald ähnlichen Auenwald....
... und nochmals so eine wunderbare Stimmung...
...da setzen wir uns nieder und geniessen gemütlich einen kleinen Mittagsschmaus...
... einfach wunderbar, dass solche Landschaften erhalten und gepflegt werden...
 .... und schon erreichen wir die Aare bei Büren.....
...da, wo sie quasi schnurgerade aus Richtung Biel im Nidau-Büren-Kanal daher fliesst
....
...und schon sichten wir weit vorne die Holzbrücke, die ja unser eigentliches Zeil ist...
.... doch zuerst lenkt sich unser Blick von diesem Fussgängersteg, den wir auch gleich überschreiten....
... so richtig Schwimmen mag ich im kühlen Nass noch nicht, aber das Pflotschen  an der Frühlingssonne ist einfach ein Genuss...
...da kommt auch die grosse Schleife der Alten Aare zurück in das weiterführende Flussbett (von Büren an darf sich nämlich auch die Aare wieder etwas freier schlängeln) ....
.....ein letzter Blick zurück......
..
...und schon schiebt sich die von uns gesuchte Holzbrücke ins Blickfeld...
...da der nördliche Brückenkopf (s
eit 1350 stiess das baslerischfürstbischöfliche Gebiet bis an das Nordportal der Brücke bei Reiben. Der Aareübergang bildete somit – auch als Zollstelle – eine Verbindung vom bernischen Staatsgebiet ins Fürstbistum Basel).. ...es ist übrigens die neunte Brücke seit 1275, die in Büren über die Aare gebaut wurde.(Die Brücken wurden immer wieder durch Feuer, Hochwasser oder Eis zerstört. Auch das Städtli selber wurde im Lauf der Jahrhunderte sechsmal durch eine Feuersbrunst zerstört oder massiv beschädigt) ...
..
die heutige, 108m lange  Holzbrücke wurde erst im Jahr 1991 eingeweiht. (Ihre Vorgängerin fiel 1989 einem Brandanschlag am  Opfer. Die Brandstifter wurden nie gefasst)...
.... die Tour schliessen wir mit einem Bummel durch das alte Städtchen ab, dass leider durch den regen Verkehr etwas stark belastet ist.

Tourenplan
:

Montag, 20. Februar 2023

Die Naturgewalten der Emme "Emme-Weg 1 "

  Etwas östlich der Stadt Solothurn mündet die Emme, nach einer rund 80 km abenteuerliche Reise aus dem tiefen Emmental, in der Aare.....die letzten knapp 7 Km. im Solothurnischen wollen wir heute etwas erschnuppern gehen (die geplante Wanderung zur Quelle der Emme, haben wir wegen eines zerstörerischen Hochwassers, im letzten Sommer ja nicht geschafft)...... dabei zeigt sich die Emme heute wieder als "braves" kleines Flüsschen und doch hat sie noch immer den Charakter eines Wildbaches...


....denn sie kann ganz schön toben, die "Emmenschlange" (Bild: Solothurner Zeitung Sommer 2014)
"Es war die Emmenschlange, deren Stimme den Donner überwand. Man hörte sie, ehe sie kam, lief an die Ufer, auf die Brücke. Tobend wütete die Emme das Tal hinunter, viele hundert Fuss breit …"
Als "Emmenschlange" beschreibt Jeremias  Gotthelf die Flutwelle der Emme in "Wassernot im Emmental"
....so haben die Menschen nachgegeben/eingesehen, dass die Naturgewalten ihren Raum benötigen...
....mit enormen Aufwendigen wurde der Flusslauf in den letzten Jahren revitalisiert und aus seinem engen, ehemals von Menschenhand geschaffenen, Korsett befreit...
... mit dem Ziel: "Mehr Sicherheit, mehr Natur, mehr Erholung" - an der Solothurner Emme....
... wirklich ansprechend für einen Vorfrühlings Bummel...
...tia, tia, solche Bauten gehören eben auch zum Fluss der über sehr lange Zeit intensiv industriell genutzt wurde........
... wir lernen da sogar einen neunen Brückentyp kennen, den "Werkleitungssteg" auch "Rohrträgerbrücke" genannt (der die Leitungen von Wasser, Strom, Gas, Fernwärme, Kommunikation, Abwasser, usw. über den Fluss führt)....
...und gleich wieder idyllische Natur, wie da am Emmenspitz....
...wo ein weiterer "Baumeister" aktiv ist.....
....das ehemalige Fabrikgelände Attisholz, wo irgendwann Menschen mit Blick auf die Aare leben sollen...
....die Schwäne scheinen sich auf dem, parallel zu Emme verlaufenden, Industriekanal sehr wohl zu fühlen...
...Zeitzeugen aus einer vergangenen Zeit.......
...nein, wir sind auf keiner Brückenwanderung, doch Eisenbahn, Autobahn und der Regionalverkehr haben in diesem Abschnitt wirklich "Sieben Brücken" um die Emme zu überqueren.....
... Schwemmholz finde ich zum Glück reichlich...
....auf unserer Entdeckungstour auf dem Solothurner Waldwanderweg, der mit spannenden Informationen entlang beider Flussufer führt....
....und immer wieder Industrie Bauten, wie da bei Biberist, wo der Emmenkanal abgezweigt wird.....
....und wo hohe neue Dämme das Dorf vor Überschwemmungen Schützen...
...im Abschnitt vor Derendingen hat die Emme wirklich ein ca. 100m breites Flussbeet zur freien Verfügung. Ehemals hatte sie meist nur 25m hinter gerade gezogenen Dämmen begnügen müssen -  kein Wunder, dass sie da gelegentlich ausbrechen wollte......
... der Huflattich erobert fleissig die Kiesbänke .
Tourenplan
: Das kleine, noch fehlende Solothurner Teilstück bis Gerlafingen, nehmen wir "hoffentlich" ein anderes mal unter die Pfoten - ev. schaffen wir es doch noch irgend einmal bis zur Emmenquelle. Auch einige besondere  Brücken könnten uns noch locken, denn ganze
72 Übergänge überspannen die Emme.