Montag, 24. Juni 2024

Zur Täuferhöhle im Land der Gubel und Giessen

 
Schon sehr lange hegen wir den Wunsch die Täuferhöhle im Zürcher Oberland einmal zu besuchen.......so ziehen wir am frühen Morgen in Hinwil durch das Wildbachtobel los........von Beginn an überrascht das Tobel uns mit den unzähligen Wasserfällen......nach gut einem Km dem Wildbach entlang macht dieser ein Knie und verschiedene Abzweigungen locken....

.....ein kleiner Trampelpfad führt ins "Chüertobel" und überrascht uns mit einem riesigen Gissen.......
...so ganz nah am Wasserfall herrscht wieder eine ganz besondere Stimmung...
....ein weiterer Wanderweg führt rechts vom Wasserfall hoch zum Ringwiler Weiher, was für ein Idyll.....
...wir steigen nach dem gelungenen Abstecher wieder ins Wildbachtobel ab, dem wir nun weiter folgen...
....wohl noch nie hatte ich so viele Badegelegenheiten an Wasserfällen wie heute...
....deren Vielfalt da fast nicht zu überbieten ist....
...mit diversen Brücken quert der Wanderweg das wunderbare Tobel....
....kurz vor dem Dorf Girenbad steigen wir zur Burgruine Bernegg auf, wo "Zwerge" herrlich spielen und wir gleich mitspielen sollen - was wir gerne tun
(Die Höhenburg ist ein typisches Beispiel für eine der zahlreichen Rodungsburgen, die im 12. und 13. Jahrhundert in der Region um den Bachtel errichtet wurden, ohne aber je eine historische Bedeutung zu erlangen.) ...
...am Ende der Schlucht eröffnet sich uns ein Weitblick bis zu den Alpen und sogar den Zürichsee ist ansatzmässig zu sehen...
...ab Girenbad bekommen wir eine uns wohlbekannte Wanderbegleitung, mein Kumpel Locki ist leider auch diesmal nicht dabei, (denn sein Herrchen benötigt immer noch beide Hände für seine Stöcke die die angeschlagenen Knie entlasten sollen)....
.....wir steigen nun zum Hügelzug des Hörnli auf....
.....und geniessen die enorme Weitsicht....
....auf einem wunderbaren Panoramapfad....
...ein letzter Blick bevor wir durch einen recht steilen Waldpfad ins Holenstein Tobe
l absteigen....
.... und
 da gleich dem Aabach entlang wieder Bergwärts halten...
....jetzt wird es nochmals spannend....
......wir haben die gesuchte Täuferhöhle erreicht (Die Höhle hat ihren Namen von den Täufern, die nach der Reformation darin Schutz suchten. Nachdem sie 1526 von der Zürcher Kantonsregierung mit dem Tod bedroht wurden, zogen sich einige von ihnen hierher zurück)....
.....wie gross muss die Not und die Bedrängnis gewesen sein, damit Menschen sich an einen solch unwirklichen Ort zurückziehen mussten (Die Höhle liegt auf einer Höhe von 910 Metern im Wald in einem Steilhang der nordwestlichen Flanke des Allmen, unterhalb einer mächtigen, waagrecht liegenden Nagelfluhschicht, über die ein kleiner Wasserfall fliesst)
.....die Bilder schaffen es nicht, die Stimmung im Inneren wieder zu geben ...
...unser nächster Wegabschnitt ist geprägt durch steile Teppen...
...und einem wunderbaren Waldabschnitt..
.....
bevor wir auf 1 026 m das Frauenbrünneli erreichen, das zu einer weiteren Kurzpause einlädt (Fromme Frauen die einst bei Wappenswil wohnten, sollen hier das besondere Wasser beim hochgelegenen Quellbrunnen geholt haben.)......
...und schon steigen ins nächste Tal ab...
...wo uns wiederum ein ansprechende Landschaft erwartet...
...am Ende des Bärentobels bestaunen mich diese gwunderigen Ziegen  beim Wasserplantschen (der Bärenbach hat irgendwo im Tobel auch zwei grössere Giessen, doch die sollen etwas schwerer zu erreichen sein)....
...unten in Fischenthal angekommen besuchen wir zuerst den Fistelweiher am südlichen Dorfende....
.....wir können es noch nicht lassen, und steigen nach einem Bummel durchs Dorf sogleich dem Mühlibach entlang in einen weiteres Tobel auf....



...zum grandiosen Greiselgubel, m
it über 43 Metern Fallhöhe, den wollen wir uns zum heutigen  Wanderdessert  nicht entgehen lassen....
...ein weiterer Giessen der ungemein viel Kraft ausstrahlt......
...bereits sind wir auf dem Rückweg ins Dorf Fischenthal....
.... vorbei am idyllisch gelegenen Müliweiher...
...an seinem Ufer neigt sich ein  wunderbarer Wandertag dem Ende zu....
... und wir beiden Wanderfreundinnen kehren glücklich und reich beschenkt an den Jurasüdfuss zurück (Danke für das Bild lieber Wanderkamerad. War schön, dass du uns wieder einmal begleitet hast und deine Knie mitgespielt haben. Weitere Bilder bei "Wandern mit Hund")
Routenplan
: Es lohnt sich für diese Tour möglichst viel Zeit zu reservieren, gar viele Naturwunder sind in den diversen Tobel versteckt, zur Stärkung lohnt sich ein Zvieri im gastlichen Restaurant Blume in Fischenthal. (Um 05.30 Uhr haben wir am Morgen meine Hundehütte verlassen und um 20.30 Uhr wieder  betreten, je 2 Std Bahnfahrt inbegriffen.)

Montag, 17. Juni 2024

Grottenburg Riedfluh mit Wetterkapriolen

Vielversprechend begrüsst uns der Morgen hinter den Jurahöhen in Eptingen..
....ein überraschender Blick auf die mächtige Belchenflue erwartet uns zum Start....
...der Tafeljura hat schon auch seinen besonderen Reiz....
.....kaum vorstellbar, aber irgendwann heute wollen wir dort oben über die Felsenkrete entlang pfoten....
...zuerst schnuppern wir jedoch am Hang des Ränggenberges....
.....über einen schmalen Pfad finden wir die Grottenburg Riedfluh, die Ruine ist unterhalb einer steilen Felswand gelegen ....
....eine ungewöhnliche Grottenburg. Erbaut wurde sie bereits um 1050, und sie war mit kunstvollen Bauelementen ausgestattet, die sonst eher auf königlichen Pfalzen anzutreffen waren....
....mit ihrer Entstehung um 1050 n. Chr. gehört die Anlage zudem in die Frühzeit des Burgenbaus. Die meisten Burgen in der Region sind erst im 12. oder 13. Jahrhundert entstanden....
......dank eines Prospektes der Archäologischen Gesellschaft Baselland erhalten wir spannende Einblicke.....
...nach dem eindrücklichen Besuch der Grottenburg wandern wir oberhalb des Felsens in Richtung Bergflue weiter....
...die uns einen wunderbaren Blick in die Landschaft bietet, (direkt unter uns die Ortschaft Diengten und die Gotthard-Autobahn A2 die von Basel quer durch die Schweiz bis nach Italien führt)......
.....ein angenehmer Wanderweg führt da südwestwärts über den Höhenzug weiter, doch ein Himmelsblick lässt Sorgenfalten aufkommen......
......dieser Ausblick bei den Burgstellen Ränggen/ Ruch macht wieder Hoffnung auf Sonnenschein. (
Auf dem Gebiet finden sich die Überreste von drei Festungen Ränggen I, Ränggen II und Ränggen III, sowie des römischen Wachtpostens Ränggen IV.  Da Ränggen nirgendwo urkundlich erwähnt wird, sind weder Bau- noch Zerstörungsjahr bekannt. Die Funde deuten auf eine der frühesten mittelalterlichen Wehranlagen hin).. .
....unter uns das Dorf Eptingen mit dem Pfad um dein Hügelzug Dangerenflue von wo wir losgezogen sind....
.....in Richtung Waldenburg, unserem heutigen Zielort, sichten wir Bedrohliches....
....vor unserer Nase jedoch hoffnungsvolles Blau....
...wie war das mit den heutigen Wetterprognosen? Den ganzen Tag sonnig und am Abend ev. etwas Niederschlag.....
...was machen wir nun, Wanderung abbrechen oder darauf hoffen, dass die Wolken bald wieder weiter ziehen (bekanntlich gibt es ja für Wanderer kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung - wir Hunde sind ja so oder so Allwetter tauglich)....
....weil die Wolken nun wirklich undicht werden, muss die Regenjacke in den Einsatz und das Knipsegerät in Deckung.....
....der Aufstieg durch die Lauchweid auf den Grat Lauch 1 063m - ist ein richtiges Abenteuer, (ganz schön steil der Weg, im Wald überaus glitschig, die Weide haben die Rinder tiefe Trampellöcher in den Wies Wanderweg gemacht - und es grast da zudem eine Mutterkuhherde - der wir wirklich nicht zu nahe kommen wollten)....
... oben angelangt sind wir beide ganz schön auf der Schnauze...
...uns freut es, dass die Sonne wieder etwas blinzelt ...
....so ziehen wir mutig über die Lauchflue und die Gerstelerflue westwärts ....
...auf sicher angelegten Pfaden, mit eingeschränkten Aussichten und gelegentlichen leichten Duschen.......
....."Prähistorische Wehranlage" Gerstelflue wird dieses Plateau auf der Karte Bezeichnet. (Beim etwas genaueren Schnuppern wir ersichtlich, dass hier eine Besiedlung von der späten Bronze- bis in die Römerzeit belegbar ist. )... 
....speziell fällt uns da die Grotte mit Felsenfenster auf. (Möglicherweise stand hier ein Höhenheiligtum, dass bis in römische Zeit hinein aufgesucht wurde)....
....wie mehrere archäologische Untersuchungen zeigen haben, war dieser Ort bereits ab der späten Bronzezeit (ab 1300 v. Chr.) besiedelt. (Auch aus der Hallstattzeit (ab 800 v. Chr.) und der La-Tène-Zeit (ab 450 v. Chr) fand man Spuren. Mühlsteine im Fundgut, Keramikscherben und zahlreiche Münzen sprechen dafür, dass sich schon damals Menschen hier dauerhaft niederliessen. Umfang und Aussehen der Höhenburg lassen sich heute nicht mehr rekonstruieren. Weitere Funde weisen darauf hin, dass sich hier im 12. Jahrhundert wohl ein adliger Wohnsitz befand.) ......
....und weiter geht es mit Blicken in die Vergangenheit, denn unweit treffen wir auf einen weiteren historischen Gebäudekomplex...
....die Ruine Schloss Waldenburg. 
Um 1200 gegründet, bildete sie zusammen mit dem Städtchen Waldenburg und der unteren Burg einen Sperrriegel am Hauensteinpass.  Eine Ruine auf einem zerklüfteten Felsengrat, mit Blick in den Faltenjura. (Von hier oben kontrollierten die mächtigen Grafen von Frohburg den Oberen Hauensteinpass und ihre Erzreviere. Schon vor 1000 Jahren galt wohl: Auf die Lage kommt es an)
..... 
der Aufstieg auf den Turm lohnen sich, enorm die Weitsicht (wenn denn das Wetter mitspielen täte). Eindrücklich die Siecht auf den Grat auf und an dem wir eben hergepfotet sind....
...ein kurzer Abstieg und wir steigen im Dorf Waldenburg in den Bus. Punktgenau, denn sogleich bricht wieder ein überraschender Gewitterregen los. Zurück an meiner Hundehütte erfahren wir, dass da den ganzen Tag die Sonne vom Himmel gelacht hat. grrr, grrr, grrr....
Routenplan: Ein vielfältiger Weg durch unberührte Natur und zu manchen geschichtsträchtigen, spannenden Ort. Der Burgenreichtum dieser Region war uns gar nicht bewusst. Bei gutem Wetter sind traumhaften Ausblicken garantiert. Besonders Abenteuerlich und Anspruchsvoll war bei dieser Tour für uns die unberechenbare Wetterlage und der Pfad die Lauchweid hoch.