Montag, 30. Oktober 2023

Pilgerweg am Thunerse und historische Schleusenbrücken

 Ein wunderbarer Blick über den Thunersee erwartet uns zum heutigen Tourenstart in Därlingen ( am 11.10.23 als der Oktober noch in Sommerlaune war)..
...visavis Fulensee und Spiez am Fusse des Niesens. Rechts die Stockhornkette mit der Simmenflue - (das Tor zum Simmental von wo wir letzte Woche berichtet haben)...

...andeutungsweise ist sogar am Seee Ende die Stadt Thun zu erkennen - wo wir heute noch spezielle Brücken erkunden werden...
...zuerst wollen wir uns aber die Pfoten/Füsse auf dem Jakobsweg in Richtung Interlaken in Schwung bringen....
...Pilger schätzen zudem gemütliche, aussichtsreiche Rastplätze...
...und frisches Quellwasser...
...auf solchen Pfaden lässt es sich gut den Gedanken nachhängen...
.....diese gedeckte Holzbrücke über den "Budelbach" ist für uns eine grosse Überraschung...
...natürlich dürfen die regelmässigen Blicke über den See nicht fehlen...
....zum Glück muss ich heute das Wasser nicht nur aus der Ferne beobachten...
...da wird der Berg "angeknabbert", wir pfoten oberhalb eines riesigen Steinbruches...
.....St. Beatus- Höhlen
(Verbund von Tropfsteinhöhlen unterhalb von Beatenberg), erschreckend zu sehen was die "zu" starke touristische Nutzung für Folgen haben kann....

....
die Legende erzählt, dass "Beatus" einst in einer Höhle bei Beatenberg am Thunersee als Einsiedler leben. (In einer Gegend, wo ein furchtbarer Drache wütete und die Gegend verwüstete. Der Heilige Beatus soll ihm mit dem Kreuz entgegengetreten sein. Darauf floh der Drache und stürzte sich mit Gebrüll in den Thunersee und ertrank. Beatus soll als Wohltäter des Landes gestorben sein.  Anschliesend seien Kranke, welche das Grab besuchten, von ihren Leiden befreit worden.).....
....Heuschreckenschwärmen gleich wird der besondere Ort heute von tausenden von Touristen überfallen und dem Kommerz unterworfen ....
...auf dem weiterführenden Jakobsweg wir es wieder beschaulicher....
....die "Luck Treppe" wurde in den letzten Jahren sorgfältig in Stand gesetzt....
....unter uns die Autostrasse ....
....eine tolle Stimmung über dem Dorf Sundlauenen....
.....schon ein schönes Flecken Erde, der Thunersee....
...vor wenigen Tagen haben wir mit Herrchen, auf so einem Schiff, die Seestimmung genossen....
...heute ziehen wir durch ein wunderschönes Moorgebiet in Richtung Interlaken..
...mit diversen Gelegenheiten meine Pfoten zu kühlen.....
.... schnuppern noch etwas in den Ruinen der Burg Weissenau (im
13. Jahrhundert errichtet, um den Warenverkehr über die Alpenpässe zu sichern und zu kontrollieren) Ein Tor für Nova.....
...und folgen dem Schifffahrtskanal nach Interlaken, von wo uns der Zug  ans andere See Ende nach Thun bringt....
..
....denn da sind gleich zwei gedeckte, historische Schleusenbrücken zu bestaunen.......zuerst überschreiten wir die Obere Aaareschleusebrücke, die 53 m lange "Scherzlingschleuse", die bereits 1726 erbaut wurde um die Thuner Unterstadt vor Hochwassern zu schützen...
... nicht weit entfernt, die 57m lange, genknickte Untere Aareschleusebrücke. Die "Mühleschleuse", erbaut 1727 weil sie Stadt immer wieder von Hochwasserschäden betroffen war. Vorher waren da bereits Schwellen für die Mühlennutzung vorhanden. Beide Schleusen sind zudem Fussgängerstege und werden rege benützt...
...die beiden historischen Schleusen sind nicht nur sehr "ansehnlich". Sie sind auch heute noch wichtige Steuerungselemente zur Vorbeugung von Hochwasser Schäden durch die Aare bis hinunter zum Zusammenfluss mit dem Rhein in Koblenz. Die Schleusen werden heute modern vom Amt für Gewässer in Bern, zusammen mit weiteren Schleusen, gesteuert. (Gar kein leichtes unterfangen.
Die unteren Gebiete sind besonders darauf angewiesen, dass die Regulierung bei den anderen Gewässern funktioniert - sonst drohen regelmässig Überschwemmungen in riesigem Ausmass)...
...zum Abschluss sitzen wir längere Zeit an der Aare in Thun und schauen den Fluss Surfern zu. An der Mühleschleuse wird ohne Seil gesurft und es soll kein
Sport für Warmduscher sein. Die Welle wird nicht umsonst "Monster" genannt.
Routenplan:
Der von uns begangene Abschnitt des Jakobswegs von Merligen nach Interlaken ist ein Teil des Berner-Oberländer-Weges, welcher von Brünig nach Amsoldingen führt.

Montag, 23. Oktober 2023

Eine Wanderung duch die Zeit: Därstätten - Weissenburg - Oberwil

Wir starten heute in Därstätten im Simmenthal und  treffen als Erstes auf eine gedeckte Holzbrücke...
...es ist die Klosterbrücke die über die Simme führt und 1945 in der jetzigen Form erbaut wurde....
...das ehemalige Kloster Därstetten war einst ein Chorherrenstift des Augustinerordens . (Es wurde 1228 erstmals im Diözesanverzeichnis des Bistums Lausanne erwähnt als Kloster Tarenchat prioratus und wurde wohl Ende des 12. Jahrhunderts von den Freiherren von Weissenburg gestiftet.)

..... 1486 war das Kloster so verarmt, dass es aufgehoben wurde und der Klosterbesitz an das St. Vinzenzstift in Bern ging.(Seither ist die ehemalige Klosterkirche die Dorfkirche der reformierten Kirchgemeinde Därstetten. "Ein Ort der Kraft "Üeberraschend soll es ein Kraftpotenital von 18000 Boviseinheiten rund um den Taufstein geben. )...




...unser Beitrag beim  T-zur neuen Woche bei Nova....
...wir wandern nun in Richtung Weissenburg.....
...und bestaunen am Wegrand wunderbare, alte Simmentaler Häuser...
...und eine Gruppe recht zufrieden wirkenden Rinder......
...über die 2019 neu erstellte Holzbrücke wechseln wir in Weissenburg die Fluss Seite....
....und als Erstes darf ich vom echten Weissenburger Heilwasser probieren, das heute beim Bahnhof Jedermann zur Verfügung steht....
...ein
gepflegter Wanderweg führt uns zunächst entlang des Buuschebachs aufwärts, in ein enges  Tobel hinein...
... nach knapp 1.5 Km erreichen wir die Überreste des einstigen "Vorderen Bad" (
1849 wurde das Gebäude in Betrieb genommen, zu der Zeit wurde das das Vordere und Hintere Bad parallel betrieben. (In ihrer Hochblüte verfügten die Bäder zusammen über ungefähr 350 Betten)....

 

 

.......in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1898, fiel das Vordere Weissenburgbad  einem Brand  zum Opfer...



...im einstig grossen Park ist noch ein Springbrunnen erhalten, der heute als Kraftort beschrieben ist......die Schlucht wird in Richtung Hinteres Weissenburgbad immer rauer.....vom einstigen Kurhotel, tief in der Schlucht, ist kaum noch etwas vorhanden...

...Bilder geben den Besuchern einen kleinen Einblick ins ehemalige "Weissenburg Bad"
(Um 1600 wurde die Thermalquelle oberhalb Weissenburg in der Buuschenbachschlucht entdeckt. Der Rat von Bern, aus wirtschaftlichen Gründen an der Sache interessiert, finanzierte 1604 die Quellfassung und den Bau eines Badehauses. Der Erfolg der Bäder Weissenburg fand mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 ein jähes Ende. 1963 wurde es endgültig geschlossen und ging 1974 ebenfalls, wohl durch Frefel, in Flammen auf)....
.......für uns beginnt nun eine äusserst abenteuerliche Wegstrecke - mit einer ersten Seilbrücke (der Buusche- und Morgetebach fliessen da zwischen senkrechten Felswänden zusammen, die beiden Schluchten sind völlig unwegsam)........
....wir sind uns ja einiges gewohnt, aber "grädi wegs"  die Felswand hoch ??? (nicht eine sondern drei solch steiler Treppen gilt es da zu bewältigen)....
....ist schon recht spezielles Unterfangen,
auf wenigen Dutzend Metern Horizontaldistanz werden so rund 100 Höhenmeter bewältigt....
.... ich glaube das war etwas vom Anspruchsvollsten was wir je gemacht haben, das ist nur als eingespieltes, berggängiges Team zu bewältigen - das einander voll vertraut
(Obwohl - der Fels war bis 2013 nur mit Holzleitern erschlossen, da sind die stabilen Treppen und der sichere Bergweg schon Luxus).....
...wir sind oben bei der Leiterliweide/Leitereweidenen angekommen, (Früher war diese Hochalp dauerhaft besiedelt.
Der damalige Abstieg durch den Wald über die Leitern lassen den Nervenkitzel nur erahnen, welchen die Kinder anno dazumal auf diesem Weg als Schulweg hatten. Auch Güter für das damalige Grand Hotel wurden von den Bauern auf diesem Weg ins Weissenburgbad geschafft.)...
...kaum vorstellbar wie das ganzjährige Leben auf dieser abgelegenen Hochweide einst gewesen sein muss....
...
ein weiteres Abenteuer steht uns erst noch bevor........der Morgetebach wird ein zweites Mal überquert – diesmal aber in ausgesprochen luftiger Höhe. Der Bach schlängelt sich da rund 111 Meter tiefer in der Schlucht hindurch.
....diese Zweite, wesentlich grössere Hängebrücke überspannt auf einer Länge von 110 m die Schlucht und gestattet atemberaubende Tiefblicke in den grandiosen Canyon....
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dass heute zumindest Bergbauern und Wanderer einfacher zu den Leiterweiden gelangen können ist hauptsächlich dieser, ebenfalls 2013 erbauten Hängebrücke zu verdanken.....
... unser weiterer Weg ist nun fast eine Luxusausführung...
....und bietet einen wunderbaren Blick ins weitere Simmental...
....und gleich lockt ein weiteres Abenteuer, wir l
assen uns in die Steinzeit zurückversetzen....
...
denn auf dem Weg ins Dorf Oberwil verstecken sich bei der der Gsässfluh  verschiedene Prähistorischen Höhle. Schnurenloch, Mamilchloch, Zwergliloch, Schlufloch und die Chniechälebalm. Sie sind Zeugen von einer Besiedlung vor 10-20’000 Jahre ...
....wir haben bei den Höhlen nur oberflächlich geschnuppert, denn die meisten sind nur über Leitern erreichbar - und die sind einfach nicht hundetauglich...
....also ziehen wir gemütlich über Weiden nach Oberwil weiter, von wo uns der Zug wieder einmal an den Jursüdfuss zurück bringt.

RoutenplanAuf dieser vielseitigen Wanderung lassen Ruinen in die Vergangenheit blicken, eine Brücke in schwindelerregender Höhe die Luft anhalten und Höhlenforscher die Herzen höher schlagen. Eine Wanderung inmitten einer schönen und intakten Natur und diversen Kraftorten. Die Reine Wanderzeit wird mit gut 3.5 Std. angegeben. Wir haben aber fast die doppelte Zeit benötig und haben dabei so einiges, wie die Burg Weissenstein, gar nicht erschnuppert.