Montag, 31. Oktober 2022

Six-Fontaines - wo haben sie sich nur versteckt?

 Gleich sechs Brunnen (Six-Fontaines) verspricht eine Ortsbezeichnung an der Bahnstrecke von Baulmes nach Ste-Croix...
....also nutzen wir den Herbsttag und fahren in den Waadtländer Jura um sie zu suchen/besuchen (denn beim Schnuffeln im Netz haben wir keine weiterführende Beiträge und Bilder gefunden)....
...eine besondere Herbststimmung empfängt uns zum Tourenbeginn in Ste-Croix....
... und weil wir vom Morgennebel nicht verschluckt werden wollen ...
..
. steigen wir zügig den Hang zum Mont de Baumles hoch....
....und geniessen da die milde Herbstsonne...
...mmmm, das Laub durch die Allee in Richtung Ausichtsplattform riecht einfach herrlich.....
...dieser Aussicht muss mit einer ersten Pause gewürdigt werden....
.... da haben wir wunderbare Sicht auf die Spitzen Nadeln (Aiguilles de Baulmes), wie diese Felsformation vor uns sich nennt...
... und den Le Suchet, den wir heute auch noch überschreiten werden.....
.....
von da aus haben wir  freie Sicht auf unsere ganze Tagestour (also zuerst durch die Felswand hinunter, dann durch den Wald und die grüne Weide immer weiter westwärts, dann li. auf den nächsten Gupf hoch und zu guter Letzt wieder ins Tal)...
....erstaunlich gut begehbar ist der Wanderweg durch die Felswand angelegt....
...wieder einmal ein riesengrosses Lob den Menschen die die Wanderwege so gut pflegen und signalisieren....
...damit wir bequem und sicher neue Pfade erkunden können...
....wir staunen, wie leicht wir vom Gipfel re. im Bild diese Alpweide erreicht haben....
... auf diesem Wegstück müssen wir unzählige male stehen bleiben...
...
.und nach hinten schauen um die Landschaft auf uns wirken zu lassen..
..
.. obwohl, auch vor uns eröffnen sich ansprechende Perspektiven...
...noch hängt auch da auf gut 1 200 Höhenmeter, teilweise farbiges Laub an den Bäumen...
...puhhh, im Mittelland liegt dichter Nebel....
.... gut dass unserer weiter Pfad uns wieder in die Höhe bringt...
...der Aufstieg zum Le Suchet fordert nochmal unsere Berggänigkeit heraus....
..... muss einfach sein, wenn man/hund diesen Gipfelpreis erhalten will...
....zuerst zieht es uns zum Gipfelkreuz hoch....
....diese Stimmungen hat einfach nur der Herbst zu bieten...
...wenn im Mitteland zäher Nebel sich festgesetzt hat..
...Le Suchet mit 1 588 Höhenmeter,  heute unser höchster Punkt
..... toll, wie wir da nochmals unsere bisherige Tour im Blickfeld haben...
...uns graut ein bisschen vor dem Abstieg - in die weisse Suppe...
.... und doch gilt es für uns nun wieder Abschied zu nehmen - von diesem beschaulichen Berg...
.... ungemein still ist es auf den Hochalpen, wenn die Kühe und Rinder ins Tal gezogen sind...
.... auf uns wartet noch unserer eigentliches Ziel, die Six-Fontaines, so quasi als Dessert......
...doch diesbezüglich werden wir enttäuscht, wir finden nur diesen einen, trockenen Brunnen bei der Bahnstation....
...wieso diese Bahnstation die sechs Brunnen in seinem Namen führt haben wir nicht eruieren können. Schade, aber zum Glück kann man da das Züglein mit einem Knopfdruck zum Anhalten bewegen
(Halt auf Verlangen). Auch ohne Erkunden der Sechs-Brunnen reisen wir so bequem - reich beschenkt - nach Hause zurück.
Tourenplan: Auch wenn wir die Sechs-Brunnen "Six-Fontaines" nicht gefunden haben, es war eine herrliche Herbstwanderung.

Montag, 24. Oktober 2022

Würzbrunnen - ein besonderer Ort im Emmental

Würzbrunnen, eine weitere Ortsbezeichnung die auf einen speziellen Brunnen hinteutet - da wollen wir heute schnuppern gehen...
....wir sind ganz tief ins Emmental gereist, ins kleine Dorf Röthenbach - wo drei Forellen das Gemeindewappen schmücken ....
...es hat seinen Namen wohl vom Rötebach, der sich da durchs Tal schlängelt...
....nach einem ersten Aufstieg zum "Pfarrhoger", vorbei an der "Pfarregg" sichten wir bereits das gesuchte Kirchlein am Rande des "Chilchenbalmwald" ...
....das besondere Kirchlein Würzbrunnen, die Lage der Kirche auf dem weiten unbebauten Feld ist einzigartig (Erstmals wurde Würzbrunnen in einem Schirmbrief des Papstes Eugen III. 1148,  unter den Besitzungen des Cluniazenserklosters in Rüeggisberg erwähnt)....
.....sie steht wohl auf dem Platz eines frühen kultischen Ort und wurde als Wallfahrtsort über Jahrhunderte, ev. schon Jahrtausende, rege besucht
("Brunnen“ meint eine aus dem Boden sprudelnde Quelle und „Würtz“, dem althochdeutschen Wort Wurz für Kraut oder Gewürz) ......... und schon sichten wir im Innenhof den Namensgebenden Brunnen,  dem hier  zu Tage tretenden Wasser wurde vermutlich eine heilende Wirkung zugesprochen (Auch während der grossen Pestseuchen von 1439, 1478 und 1493 suchten viele Leute da ihr Heil, wie es wohl die Kelten bereits taten)...
...
offenbar wurde der Ort auch nach dem Glaubenswechsel als Kraftort angeschaut und hat dadurch die stürmische Zeit der Reformation gut überstanden ..
...aktuell wird die schmucke Kapelle gerne für Hochzeiten und Taufen benutzt...
...nach einem längeren Aufenthalt bei der besonderen Kapelle mit Quelle zotteln wir in Richtung Paradiesli weiter (einen Heidenhuberl hat es gleich in der Nähe auch noch)....
... ich kann dabei meinen Durst mit frischen Quellwasser stillen...
....und im feuchten Wald sind auch wieder reichlich Pilze gewachsen....
.... das Sonne meint es "noch nicht" so gut mit uns - und doch haben wir freien Blick auf das eben besuchte Kirchlein auf seinem besonders kraftvollen Platz...
... so langsam verziehen sich die dichteren Wolken und machen hübschen Himmelsbildern platz....
... so macht die Wanderung über die Emmentaler Hügel irgendwie noch mehr spass...
.. dieser Ziegenbock bewacht aufmerksam seine Geissen...
...Frauchen, ich glaube das wäre ein tolles Plätzli für unseren Zmittagshalt....
....auf dem Aebersold -  mit freiem Blick über den Hügelzug bis zur Stockhornkette...
...sowie den grossen Berneralpen....
.... und wenn ich ganz gut gucke - sehe ich sogar bis zu meiner Hundehütte - drüben am Jura...
... .frisch gestärkt will ich nun weiter schnuffeln...
...obwohl Frauchen meint sie könnte da noch stundenlang sitzen und geniessen..
.... doch die Linde, da auf dem nächsten Hügel, lockt auch sie zum Weiterziehen...
... sie bietet nochmals ein tolles Aussichtsplätzli...
...da reicht der Blick bis zur Schrattenflue, den Pilatus und die Rigi.......
....unserer Tour zeigt uns wieder einmal wie wunderschön das Emmental sein kann...
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...."Chnubel", "Barschwandhubel" und "Güggel" sind unsere nächsten Ziele (so manche Ordsbezeichnung da muss man sich richtig auf der Zunge zergehen lassen)...



....auf der Wanderkarte ist zudem ein Stück Wald  mit "Hundschüpfenwald" eingetragen. "Schüpfe" meint im regionalen Dialekt "Scheune/Schopf/Holzhütte".
Demnach befindet sich da ja ein Hundshüttenwald..
....im gleichen Abhang finden wir das  "Hirzenbründli" und unweit entfernt ein weiteres Quellbrüneli.....
...und schnell erreichen wir den Weiler "Holz", die Weide da nennt sich Brunnmatt und hat wirklich eine Quellfassung die in ein Reservoir mündet.
...  zudem wir wollen heute noch bei einem weiteren, besonderen Kirchlein vorbeischauen....
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das Kirchlein im Holz wurde 1935 erbaut.  Ausgestattet ist es mit einfachen Holzbänken und einer Hausorgel und die  Glocke im Turm wird von Hand geläutet. (Die kleine Kirche oberhalb von Niederhünigen wurde ehemals erbaut, damit die Gottesdienste und Sonntagschule nicht mehr in einer Bauernstube stattfinden mussten.)...
...über Niederhünigen ziehen wir nun weiter in Richtung Konolfigen....
... von wo wir - bequem - mit dem Zug an den Jurasüdfuss zurückkehren.
Routenplan:
Eine wunderbare Herbstwanderung im hügeligen Emmental, einer Kulturlandschaft die uns wieder unzählige Geschichten erzählt hat.