Montag, 29. März 2021

Frühlingsbummel im Buechibärg

Ein milder Frühlingstag lockt zu einer Runde im Buechibärg "Bucheggberg"....
... beim hübschen Kirchlein von Oberwil sind wir gestartet....
.....und da westwärts wieder einmal den Hohlweg hoch, den meine Wanderbegleiterin so sehr liebt...
... auch wenn der Buechibärg-  kein riesiger Berg ist, bietet er einen wunderbaren Blick auf die erste Jurakette...
...wo sich der Schnee, an der wärmenden Frühlingsonnen, nun auch wieder langsam zurückzieht......
.... einfach pure Natur auf die wir da wieder einmal treffen und weil der Himmel heute sein Sonntagskleid trägt - wieder einmal ein Gruss an die "Galeria Himmelsblick" vom Susifrauchen............
.... ein Blick zurück zum so lieblich gelegenen Dorf Oberwil ...
...diese grosse Hochebene werden wir nun umrunden, mal sehen was wir da alles antreffen...
... ganz viele behäbige alte Bauernhäuser - die gehören da einfach zur Kulturlandschaft....
... das Dorf Schnottwil haben wir bereits durchpfotet uns stromern weiter durch die weite Landschaft...
... wär auch eine gmögige Ecke zum Wohnen, da am Saagibach......
... passend , bei Holen treffen wir auch auf einen Hohlweg..........
......und weiter über die weiten Weiden...
....und immer wieder bietet sich ein wunderbarer Weitblick, wie da - bis zum Chasseral.....
... ein Frühlingstag Erwachen wie aus dem Bilderbuch....
.... und die Gerüche am Wegrand, einfach oberhundig....
...
auch wenn wir heute nicht "historisch" unterwegs sind, etwas in der Vergangenheit schnuppern denn noch...
.
.... wir machen nämlich Pause beim Rapperstübeli....
....dem Platz wo einst die viel umkämpfte Burg Balmegg gestanden hat....
.... dabei ist das doch so ein friedliches Plätzchen....
...der Hang gegen  das Limpachtal hat es in sich....
... denn oberhalb des Weilers Balm bei Messen....
....ist zudem das idyllisch gelegene Balmkirchlein zu finden (bereits 1242 wird es in
einer Urkunde erwähnt, eine Geschichte erzählt, dass das Balmkirchlein auf einem ehemaligen, römischen Kultplatzes errichtet wurde)....
...der Kirchgang führt da über steile Wege.....
... wir haben es zwischenzeitlich, den Hang des Balmberges hoch wieder geschafft.....
... und umrunden nun auf einen sonnigen Waldweg den Hubel (Hügel)...
..... da dürfen wir natürlich einen Abstecher zum beachtlichen Hubelstein - dem mächtigen Erratischen Boock- nicht verpassen. (Der in der letzten Eiszeit von
in St. Luc im Wallis angereist ist.)
.... und bereiets eröffnet sich die Landschaft uns wieder nordwärts - zum Jura, wie da beim Dorf Lüterswil...
.....da wählen wir den Weg durch das mir bestens bekannte Grabenöli Täli, vorbei an der alten, wasserbetriebene Ölmühle aus dem 16. Jahrhundert, die da in einer kleinen Waldlichtung steht...
.... und wie es sich zu einem guten Wandermenue gehört, geniesse ich da noch mein Dessert....
.... bevor wir das letzte Teilstück, zurück nach Oberwil b.B. unter die Pfoten nehmen...
Tourendaten: Eine vielfältige Rundwerung über den westlichen Bucheggberg, mit wunderbaren Ausblicken zum Jura und den Alpen

Montag, 22. März 2021

Zur Molkenkur auf den Weissenstein -Stiegenlos- "Historische Pfade"

Neuer Tag - neues Glück, nun wollen wir unsere Wanderung zur Molkenkur auf den Weissenstein, mit dem Teilstück Falleren-Stiegenlos, fortsetzen....
.. und wieder haben wir zwei Wegvarianten zur Auswahl....
...also entscheiden wir uns zuerst für den unteren Weg...
...dem Chesslbach entlang, der kaum Wasser führt, es ist der gleiche Bach den wir weiter unten als Verenabach bereits kennen gelernt haben....
...beim Waldhüsli haben wir nochmal einen guten Blick auf die Chesselbachschlucht, die wir nun auf dem Stiegenlosweg - Weg überwinden wollen ...
... ein gmögiger Pfad führt da direkt in die Schlucht...
...und sogar der Bach kann mit trockenen Pfoten überquert werden, Heinzelmännchen haben unlängst die Brücke neu erstellt....
... doch die steilen Fluen rücken immer näher zusammen...
.... kommt man/hund da überhaupt hoch....
...die Antwort lautet "nein", die eigentliche Schlucht ist nicht begehbar......
...... nun sind auf einem kurzen Wegstück um den Fels,  meine Bergler Fähigkeiten gefragt. Bevor wir auf den "oberen" Weg den wir gleich auch noch erpfoten einmünden werden...
... also zuerst nochmals in der Falleren zurück und den zweiten Weg auch noch erkunden.......
... die heutige Forststrasse erinnert noch ein bisschen an den Hohlweg der früher den Leewald hoch führte...
...es sind in diesem Teilstück noch verschiedene - parallele, leider verbuschte Hohlwege erkennbar, denn der Leewald gilt von alters her als wichtiger Holzlieferant für die Stadt Solothurn...
...den bequemen Forstweg haben wir in der Zwischenzeit verlassen und steigen immer steiler "grädiwegs" den Berghang hoch...
...zum Glück führt der Wanderweg im steilsten Teil über weitläufige Serpentinen hoch...
...tia, tia, da kommt meine Begleiterin schon ein wenig aus der Puste...(die erste Wegvariante hat sich in der Zwischenzeit mit diesem Pfad vereinigt)....
....gutes Schuhwerk ist da schon gefragt, was wohl der im letzten Bericht erwähnte Kurgast  im Jahr 1746  für Schuhe getragen hat......
....so langsam kommen wir zudem den Felswänden immer näher...
.... der Pfad aber immer sicher begehbar, es sollen so um 300 Stufen in den Fels geschlagen sein............
... ein kurzer  Blick in die tiefen der Chesslbachschlucht...
... und schon erklimmen wir die steilste Partie......
... schon etwas verrückt, da hoch einen Pfad zu führen...
....und mit welcher Sorgfalt er zudem gestaltet ist, wie da beim Chänzeli...

 ... der jetzige Stiegenlosweg wurde 1825, kurz vor der Eröffnung des Kuruses auf dem Weissenstein angelegt, bereits im Jahr 1680 ist hier ein steiler Passweg erwähnt. Es soll aber schon lange vorher, einen Hirtenpfad von den Falleren hoch zur Alp Nesselboden geführt haben. Der ehemalige Pfadverlauf ist nicht mehr bekannt...

... verschiedene alte Sagen erzählen, dass die Hirten da auch dem Chesslebachgeist begegnet sind und er rechtschaffenen Hirten sogar das Weidegatter geöffnet und hinter ihnen wieder geschlossen haben sollen. Nur wer Schlechtigkeit auf dem Gewissen hatte, musste sich vor ihm in Acht nehmen..
.... für die Kinder der Hirtenfamilien, die im Sommer auf dem Nesslboden wohnten,  wohl keine angenehmer Gedanke dem Chesslbachgeist auf ihrem Schulweg nach Rüttenen hinunter zu begegnen...
...wir haben in der Zwischenzeit den Nesselboden erreicht ...
... die Nesslbodenweid, die so um das 16/17 Jahrhundert herum gerodet wurde, mit dem Balmflueköpfli, dass seine Nase in den Himmel reckt.....
...... ich finde ein tolles Schneefeld um herumzutoben (die Bilder sind vor gut einer Woche entstanden, in der Zwischenzeit ist ja der Winter den Berg wieder zurück erobert und es liegt seit Tagen recht viel Neuschnee oben)...
.....und bei den sonnigen Plätzli muss einfach eine Pause eingelegt werden....
...denn uns erwartet nun ein, letztes, etwas sehr garstiges Teilstück hoch zum Sennhaus auf dem Weissenstein......
....das Sennhaus als solches wird bereits 1497 erwähnt und es sömmerten da rund 50-60 Milchkühe, ab 1809 wurden erste Molkenkuren in der Sennhütte angeboten ...
....1827-28 wurde das später mehrfach erweiterte Kurhaus errichtet.
(Die Trink- und Badekuren wurden je nach Leiden und Beschwerden unterschiedlich verschrieben. So standen zwei Badestübchen mit Wannen für Molkenbäder zur Verfügung. Für Brusterkrankte wurden über dem Kuhstall vier Zimmer eingerichtet, deren Fussboden mit Löchern und Dampfröhren versehen waren. So konnten die Gäste den würzigen und angeblich heilsamen Duft sogar vom Bett aus geniessen. Neben den Molkenkuren war es aber vielfach der Einfluss der gesunden, reinen Bergluft sowie das örtliche Klima, welche die Gäste zu einer Weissenstein-Kur veranlassten.)
.. so zeigt sich das heutige, 2019 nach einer umfassenden Erneuerung wieder eröffnete Hotel Weissenstein ...
... bekannt wurde das Kurhotel Weissenstein auch wegen seiner einmaligen Sonnenaufgänge und dem prächtigen Alpenpanorama. (
Das bei "gutem" Wetter den ganzen Alpenbogen vom Säntis bis zum Montblanc zeigt.) Es hatte einen hohen Stellenwert für das seelische Wohlbefinden bei der Kur. .....
.....die Spaziergänge in der ansprechenden Landschaft haben wohl auch einiges zur Gesundung beigetragen......
.... wir sind bereits wieder auf dem Abstieg in Richtung Weissenstein-Chänzeli, da wurde im letzten Jahr mit freiwilligen Helfern ein ordentliches Stück Natursteinmauer erneuert........
..... 1496-97 erbaute die Stadt Solothurn eine Passstrasse über den Weissenstein, die von 1875- bis zum ersten Weltkrieg sogar von einem Postkutschenkurs befahren wurde. Das Hotel Couron bot ehemals Pferde Fuhrwerke an für "bequemeres" Hochkommen an (1 char à banc, zu 2 Pferden für 1 Person 10 Fr., für 4 Personen wurden 4 Pferde benötigt)(Ab 1951war dann die Sesselbahn eine beliebte Möglichkeit den Berg zu erklimmen, sie wurde 2014 mit einer modernen Gondelbahn ersetzt.) 
... wir wählen für unseren heutige Abstieg den Pfad über die Gartenmatt, der uns gemütlich über Oberdorf wieder zurück in die Falleren führt.
Tourendaten:
Die objektiven Daten mit ca. 9 Km Wegstrecke, 900 Höhenmeter und 3. 5 Std reine Wanderzeit entspricht irgendwie überhaupt nicht der erlebten Realität. Wir haben zwar zusätzlich auch ausgiebig neben der eigentlichen Route geschnuppert und mussten ja am Abend auch wieder zur Ausganglage zurück - aber trotzdem - schon speziell. Wir haben spielend zwei ganze Tagestouren daraus gemacht. Spannend und ungemein Reich war es in den Schuhen der Kurtouristen unterwegs zu sein.  Da geht es zum Teil 1 der Kurwanderung.