Montag, 22. April 2024

Durch den blühenden Thurgau zum Bruderloch

Heute ist eine "Fünfmädelstour", durch die in voller Blütenpracht stehenden Thurgauer Nollengegend, angesagt (noch vor dem grossen Wintereinbruch)............wir sind in die ehemalige Heimat von Frauchen gereist, denn sie hatte Sehnsucht nach blühenden Obstbäumen - also nichts wie los zu einer weiteren Blueschtwanderung........wir starten ein Zuckenried, einem Dorf im Kanton St. Gallen, an der Grenze zum Thurgau gelegen.......die Lourdes Grotte nahe beim Schloss strahlt eine besondere Atmosphäre aus und ist bereits ein erstes Zwischenziel...........in Richtung Dietenwil werden wir bereits mit üppig blühenden Apfelbäumen beschenkt, in der Region sind das "Öpfellböm" ....
... zähe Hochstammbäume, die sogar mit einem hohlen Stamm noch üppig blühen...
....wir haben heute eine ganz besondere Begleitung von drei Thurgauer Mädels, es sind zwei Grossnichten von Erika mit ihrer Mutter.......

.... kurz vor Neukirch stossen wir im Mühletobel, überraschend auf einen Idyllisch gelegenem Mühleweiher (natürlich habe ich mir da ein kurzes Bad genehmigt).....
...der Weiher betreibt, eine aus dem Jahre 1673 erstellte alte Sägi, die dank einer Renovation 1997 wieder voll funktnsfähig ist...
...nun folgen meine Begleiterinnen - mir und meiner guten Schnuppernase.....

.... ins Huebbachtobel, denn da war ich vor einigen Jahren bereits einmal....

...und sogleich eröffnet sich uns eine wunderbarer Blick übers ganze Thurtal bis zum Seerücken...

.... eine Abenteuerpause bei der Burgruin Anwil, die aus dem 13. Jahrhudert stammen soll. Ich passe natürlich gut auf, dass den übermütig kletternden Mädels nicht passiert....

....und wieder einmal ein Bild von unseren heutigen Hauptdarstellerinnen.....
.....heute bestaunen wir, die  bereits 897 erwähnte Wallfahrtskirche St. Verena auf dem Wertbühl, nur von Ferne...
...auf diesem Teilstück haben wir viele tierische Begegnungen, neben den Eseln die frisches Gras gerne naschen, sichten wir auch verschiedentlich Pferde....
....bei den neugierigen Schafen haben wir etwas Mühe die Rasse zu erahnen. (Ein Mutterschaf in der Art einer Schwarznase mit einen schwarzen und braunen Lämmchen, der Vater sieht ebenfalls wie eine Schwarznase aus, aber da müssten die Lämmchen doch weiss sein)......
....im Wald treffen wir auf eine moderne, mobile Sägerei - heute die zweite "Sägi" Überraschung - Einheimisches Holz ist gefragt .........
...und schon haben wir Schönholzerswilen vor unserer Nase, da in der Nähe soll eine ganz besondere Höhle zu entdecken sein....

....d
as von Menschenhand erschaffene "Bruderloch", welches sich gut versteckt und nur schwer zugänglich auf der östlichen Seite des Itobelhanges im Sandsteinfelsen befindet. (Der Zweck der 18m tiefen Höhle mit den drei Kammern und die Entstehungszeit sind nicht ganz eindeutig. Die Höhle mag zu kultischen Handlungen aber auch als Zufluchtsort vor durchziehenden Raubrittern gedient haben. Ein Forscher datiert die Entstehung der Höhle etwa in das 5. Jahrhundert)....
 .....der Eingang zum Bruderloch ist schnell gefunden
. Neugierde lockt uns den dunklen Schlund zu erkunden....

.... denn um die Höhle ranken sich viele Legenden aus dem Reich der Sagen und Märchen.
(Einst sollen Heinzelmännchen dort gewohnt haben. Sie halfen den Bauern bei der Arbeit und brachten ihnen Essen in goldenen Geschirren. Als ein habgieriger Bauer das Geschirr stahl, vertrieb er die Heinzelmännchen. Seither wurde am Bruderloch nie mehr ein Heinzelmännchen gesehen. Eine Geschichte über einen Eremiten/Waldbruder, der die Höhle einst bewohnte und ihr auch den Namen gab soll einer armen Frau Steine mitgegeben haben, die sich am darauffolgenden Tag in Goldklumpen verwandelt Haben. Im einer weiteren Erzählung wird Einsiedler Bruder Friedrich von Nürnberg erwähnt, der als Geächteter in der Höhle Schutz gefunden haben soll und später auf dem Nollen eine eigene Pfarrei gründet habe)........Höhlenforscherinnen in Aktion, gut ausgerüstet entdecken sie spannende Dinge, zu denen auch Achtbeinige Bewohner gehören...


  
... ganz hinten, im Inneren der finsteren engen Höhle fliesst eine kleine Quelle, das Wasser führt als kleines Bächlein zum Ausgang. (Da lässt es sich gut denken, dass in diesen geheimnisvollen unterirdischen Gängen und Kammern die heidnische Mentalität sich besonders nahe den überirdischen Mächten fühlte, meint ein Forscher. Zudem finden sich in der Höhle mehrere sorgfältig ausgehauene altarähnliche Nischen, und früher war das Bruderloch als Heidenhöhle bekannt.) ....


.....oberhalb der Höhle befindet sich ein grosszügiger Rastplatz. Erwähnt ist, dass an dieser Stelle die Einwohner von Schönholzerswilen einst den ersten Maisonntag am Bruderloch mit Spiel und Tanz feierten. Für uns ist nach diesem spannenden Höhlenabenteuer eine grössere Rast angesagt. (Bei der dazugehörenden Verpflegung bin ich gerne dabei,  meine kleinen Freudinnen haben extra feine Leckerli für mich mitgebracht).......auf dem letzten Teilstück schwelgen wir ausgiebig in der grandiosen Blütenvielfalt der Hochstamm Obstwiesen.........wir wandern in einem kleinen Paradies.....

...... und immer wieder ein Zwischenhalt um die spannenden Dinge am Wegrand zu bestaunen...
.....einfach ein wunderbares Frühlingswunder, genau den richtigen Tag haben wir für diese Blueschtwanderung getroffen....
......mein Frauchen kommt voll auf ihre Rechnung und staunt wie viele Hochstamm Obstgären da sorgfältig gepflegt werden. Sie wähnt sich fast in ihrer Kindheit, als diese Art des Obstanbaues die gängige Art war.............
....mit einem grossen Unterschied, damals blühten die Bäume erst im Mai und nicht bereits Mitte April. Also haben wir unseren Maibummel einfach auch vorverlegt....
......eine "Hostet" wie aus dem Bilderbuch, da fehlen nur noch die weidenden Tiere die ihre Freudensprünge vollbringen.....
...das markante Alpstein Massiv bekleidet sich heute leider mit einen Dunstschleier, aber auch so ein besonderer Ausblick bis zum Säntis Gipfel....
....ein letzter Blick ins Thurtal und  auf das Dorf Welfensberg ......
.... und schon erreichen wir unseren Schlusspunkt, den Triangulationspunkt auf dem Nollen. Da treffen wir uns mit den Grosseltern der Mädels und lassen den überaus reichen Tag mit einem gemeinsamen Zvieri ausklingen. (Auf der fast dreistündigen Heimreise an den Jurasudfuss haben ich herrlich geschnarcht und von unserem einmaligen Fünfmädelstag im Thurgau geträumt.).....


 

....Nachtrag: Bei unserem Ostschweizer Ausflug war es noch Fühling, aktuell ist der Winter zurück (Webcam Wil, Sonntag 21.04.24).

Routenplan: Eine vielseitige Wanderung durch eine erstaunlich intakten  Landschaft am Nollen, mit vielen Sehenswürdigkeiten am Wegrand. Eignet sich perfekt zu einer Thurgauer "Blueschtwanderig".

Montag, 15. April 2024

Wenn Chriesibluescht in den Tafeljura lockt

Dann gilt es wieder einmal den Rucksack zu packen....
...bereits das erste Teilstück unserer Tour geizt nicht mit vielfältiger Natur....
...mit Kirschbäumen die den Markt mit leckeren Früchten versorgen....
....mit zähen, alten Bäumen die wohl für Insekten und Vögel so mache Leckerei bereit halten....
...
ganz in der Kultur des ehemaligen Wytwald beziehungsweise Wytweiden/ Weidewald....
...
bei Wildenstein hat sich dieser Eichen-Wytwald bis heute erhalten. Die ältesten Eichen wurden vor rund 500 Jahren angepflanzt, seit wann Kirschbäume da gepflegt werden ist uns unbekannt.....
.... es macht einfach Freude, die Vielfalt der Bäume da zu bestaunen...
....auch das Schloss Wildersein ist von einem reichen Baumbestand eingerahmt....
...
vom Schloss führt ein Weg hinab ins Tal des Sormattbach........wo er eine harte Kalksteinrippe quert, hat sich ein Wasserfall gebildet...
....
.. und darunter ein selten grosser Tuffkegel....
....ein überaus herrliche Spielplatz für mich.....
..
.. natürlich haben wir unter dem riesigen Balm auch eine ausgiebige Pause gemacht....
.....frischgestärkt geht es nun, auf einem sorgfältig angelegten Pfad, die andere Schluchtseite hoch...
.....und schon liegt das tiefe Tobel zwischen uns und dem Schloss aus dem 13.Jh....
.... und weiter begleiten uns reich blühende Fruchtbäume...
...sogar Apfelbäume im vollen Bluescht sind da bereits anzutreffen.....
....wir schreiben ja erst anfangs April und die Natur zeigt sie wie auf einem Maibummel....
... auch die Kühe und Rinder geniessen sichtlich den milden Tag...
.....
und fressen mit Genus das erste frische Gras des Jahres......
.....meine Freiheit ist, bedingt durch die Leinenpflicht, die nächsten Monate leider etwas eingeschränkt, grr.. (dabei bin ich doch auch ohne Leine eine ganz feine)....
... vom Bänkli am Waldrand geniessen wir diese Aussicht....
...und auch die östliche Hügelseite hat so einiges zu bieten....
....wer ganz gute Augen hat, sieht am Waldrand oberhalb dem Rapsfeld, das Bänkli von dem ich eben berichtet habe....
... einfach herrlich wie die Zwei in die Landschaft passen..
...die wilden Kirschbäume blühen in diesem Jahr ebenfalls besonders reich...
...wir nähern uns dem Dorf Titterten mit seinen riesigen Kirschbaumgärten....
... enorm, wie die Kultur der Streuobstwiesen da gepflegt wird.....
...weiter führt uns unser Pfad in eine  kleine Schlucht...
....gleich zu Beginn werden wir von diesen Quell Wasserfall überrascht.....
....parallel zum kleinen Wasserfall tropft ein Quelltuff der seinesgleichen sucht...

... dieser kleine Wegweiser führt uns nochmal etwas bergauf.....
.....denn wir wollen noch etwas in den Überresten der Burgruine Reifenstein schnuppern....
...
die wie ein Adlerhorst auf einem Felsen thronen.....
....
Funde weisen den Bau der Burg in das 13. Jahrhundert.......
.....enorm variantenreiche Sagen ranken sich um diesen Ort, z
ur Burg führt ein spannender Sagenweg .....
...zwei Muster will ich apportieren......

"Die Karfreitags-Erscheinung auf Rifenstein:
In ganzen Gesellschaften ergehen sie sich droben am Charfreitag im hellen Mittag, lauter Leute in uralter Tracht, und legen viereckige Gold­stücke auf mächtig grosse Tücher in den Sonnenschein. Dies geschieht bei jenem grossen Fels, aus welchem die Reigoldswyler Hebamme alle neuge­borenen Kinder hervorholt."
...."
Der goldene Wagen auf Rifenstein: In Vollmondnächten soll eine Deichsel aus dem Burgfelsen herausragen. Wem es gelingt, mit zwei Ziegen den Wagen aus dem Felsen zu ziehen, ohne ein Wort zu sprechen und die Tiere anzutreiben, kommt in den Be­sitz des goldenen, mit Schätzen beladenen Wagens, den der Ritter bei einer Belagerung vergraben hat".....
...mit diesem Rückblick auf den Felsen der ehemaligen Burg beenden wir in Reigoltswil die spannende und  abwechslungsreiche Tour im Tafeljua und lassen den milden Tag mit einem Besuch in der Altstadt von Liestal ausklingen.
Routenplan
: