Sonntag, 24. April 2022

Reich geschmückte Osterbrunnen in Bischofszell

 Auch wenn das Osterfest von diesem Jahr bereits eine Woche wieder der Vergangenheit angehört (unser Heimweg an den Jurasüdfuss war ja etwas länger und mit einigen Unterbrechungen gespickt war)...
...darf er in unserem Quellen und Brunnenjahr dieser besondere Brauch nicht fehlen..
... da schmucken Städtchen Bischofszell hat den alten Brauch 1998 wieder aufleben lassen.....
... einst gehörte es zu den Frühlingsbräuchen, die Quellen und Brunnen aus Dankbarkeit für das von ihnen gespendete, lebenswichtige Wasser zu schmücken....
...mein Frauchen stammt ja aus dieser Region und in ihrer Familie gehörte es seit jeher zur Tradition....
... den Hausbrunnen an Ostern zu schmücken, aus Dankbarkeit - dass die Quelle  Mensch und Tier mit frischem Wasser versorgte....
...ehemals war das ja gar nicht so selbstverständlich....
... denn wenn eine Quelle versiegte war grosse Not angesagt....
...auf dem Gehöft wo Frauchen aufgewachsen ist, war dies um 1940 der Fall..
... und gross war die Erleichterung als eine neue Quelle gefunden und gefasst werden konnte, die noch heute das Gehöft mit Wasser versorgt...
... im Städtchen Bischofszell wurden dieses Jahr 24 Brunnen liebevoll und reich geschmückt....
.... wie dieser sehr Farbenfrohe in der Tuchgasse..
... gleich neben der Stiftskirche St. Pelagius....
... kein Brunnen, und sei er noch so bescheiden, muss da auf Blumenschmuck verzichten...
... in der Gerbergasse zeigt sich der Brunnen zart und fein...
... sogar ein weiterer Frühlingsbote, der langbeinige Storch ist mit im Reigen...
...die Gasse "Grosser Winkel" liegt etwas gar versteckt...
... da haben die Hasen ein besonders Plätzchen gefunden.....
...dass sogar der Friedhof in diesen Brauch miteinbezogen wird hat uns besonders gefreut (gar viel verbindet mein Frauchen mit diesem Ort, wo so mancher von ihr geliebter Mensch seine letzte Ruhe gefunden hat)........ auch wenn die Bilder von mir fast vollständig fehlen, ich habe natürlich an/in so manchem Brunnen das Wasser auf seine Qualität getestet....
... mit mit diesem wiedrum vielfältig und reichen geschmückten Brunnen im kleinen Dörfchen Halden beenden wir unseren Bummel Osterbrunnen in Bischofszell......und sagen Danke - den vielen Menschen die dazu beitragen, dass dieser besondere, das Wasser wertschätzende Brauch weiterleben darf.

Dienstag, 19. April 2022

Das Dorf "Grandfontaine" hat wirklich einen Grossen Brunnen

Weit hinten in der westlichen Ajoie kurz vor der Grenze zu Frankreich finden wir den riesigen, speziellen Dorfbrunnen...
... der von einer sorgfältig gefassten Karstquelle gespeist wird und dem Dorf seinen Namen gab (
Das Gemeindegebiet war bereits zur Zeit der Römer besiedelt. Die Ortschaft wurde 1136 erstmals als Granfontana erwähnt, abgeleitet von der grande fontaine, der Karstquelle im Dorf)...
....wann dieser spezielle Brunnen erbaut wurde haben wir leider nicht herausgefunden....
....
der frühere deutsche Dorfbezeichnung  "Langenbrunn" wird heute nicht mehr verwendet und passte ebenfalls zum zweiten Brunnen der prominent  an der Durchgangsstrasse steht...
... lange verweilen wir an diesem besonderen Ort....
...bevor wir in Richtung Damvant losziehen...
... begleitet von riesigen, alten Bäumen am Wegrand..
....und den wilden Narzissen in den Weiden, die auch in der Ajoie heimisch sind ..
.
... wir durchstreifen wieder einmal eine Landschaft die uns begeistert...
...weit ab der lauten Zivilisation....
... schon sichten wir unser nächstes Ziel, das letzte Dörfchen vor der Grenze zu Frankreich...
...eingebettet in grünen Hügeln...
...da erhaschen wir auch einen ersten Blick auf den
Roche-d’Or (auf deutsch ehemals Goldenfels genannt), dort oben werden wir heute ja auch noch vorbeikommen...
...zuerst wollen wir aber noch Damvant erkunden, da soll es nämlich drei Dorfbrunnen mit kreisrunden Wasserbecken geben....
... den ersten finden wir gleich neben der Kirche....
...der zweite an der Dorfstrasse wird aktuell gerade renoviert...
....der dritte Brunnen hat seine Renovation wohl gerade hinter sich, leider führ er noch kein Wasser, ich hätte das gerne probiert......
...
das kleine, hübsche Strassendorf mit ca. 120 Einwohnern, ist auf drei drei Seiten von französischem Staatsgebiet umgeben. (Überreste einer gallorömischen Villa bezeugen eine frühe Besiedlung des Gemeindegebiets. Das Dorf wird erstmals 1346 als Danval/Dampna Walle sicher belegt)...
...und schon sind wir wieder in den Weiten der Haute-Ajoie unterwegs....
..... durch einen grossen Wald in Richtung der Les Grottes de Réclère...

 

 

... die sehenswerte Grotte und den Dinosaurierpark lassen wir für heute rechts liegen...

...und ziehen durch einen weiteren, grossen Wald den Haut de la Montagne hoch..
...der Pfad bleibt abwechslungsreich.....
.... wenn auch die angekündigten Schleierwolken immer stärker aufziehen...
...geniessen wir den Blick in die Weiten der Ajoie sehr....
...natürlich haben wir auch Augen für die Kleinode gleich vor unserer Nase...
...da wurde mir doch ein Teppich aus goldgelben Sonnenröschen ausgelegt...
...irgendwo da müsset die Überreste Burgruine Roche-d'Or sich verstecken, doch auch sie besuchen wir heute nicht...
.... uns zieht es gleich weiter zum Dörfchen Roche-d'Or....
... mit seinem wunderbaren Blick auf das Dorf Réclère.....
....so eine Höhenlage hat es schon in sich......
...und bereits bestaunen wir das schmucke Dörfchen von Oben...
...wir wollen nämlich noch hoch zum La Faulx d' Enson...
... auch wenn die Aussichten etwas verschleiert sind, die Fernblicke da oben sollen toll sein..
... dieses spezielle Bauwerk an einem Weideübergang erschliesst sich uns nicht ganz, auf jedenfall hat es einen Wasseranschluss in der Mitte..
... entlang von wunderbaren alten Buchenbegrenzungen zotteln wir weiter....
.... das Gehöft Dessus hat sogar eine eigne Kapelle, die die starke Verbundenheit der Bevölkerung mit der Religion  besonders gut zeigt (1878/
1879 Erbaut von: Pater Arsène Lachat mit Hilfe seiner Brüder und Schwestern des Bauernhofes.  Bischof Eugène Lachat, damals wegen des Kulturkampfs im Luzerner Exil, drängte seine Cousins, diese Kapelle zu bauen. Damit sie weiterhin, im damals da heftig tobenden im Religionskrieg, die Messe feiern können)...
.... einsam und still wird nun die Gegend...
....und wir kommen in einen Wald unmittelbar an der Grenze zu Frankreich mit unzähligen Grenzsteinen, die besonders an die Bedrohungen im ersten Weltkrieg erinnern....
... meine Begleiterin wird sehr nachdenklich, weil doch aktuell in Europa wieder ein Land seine Grenzen vor brutalen Eindringlingen zu schützen versucht. (In Gedanken begleitet uns auch Frauchens Grossvater, der dereinst weitab von seiner jungen Familie und seinem Bauernhof - da mit seinem Pferd geholfen hat die Grenze zu schützen - viele Fragen würde sie ihm gerne stellen)......
... gut bringt uns dieser besondere Käfer wieder auf andere Gedanken....
... derweil wir nach einem längeren Abstieg uns dem Dorf Chevenez nähern..
...und - wie könnte es anders ein - so sichten wir beim Warten auf den Bus nochmals einen besonderen Brunnen.
Routenplan
: Ungemein reich ist die Gegend an Natur, Geschichte und Brunnen, viel durften wir in der 
Haute-Ajoie erschnuppern. Doch ganz viel mussten wir unbeachtet lassen, denn unsere Aufnahmekapazität ist an Grenzen gestossen. Wir werden wohl einfach wieder kommen müssen/dürfen.