Montag, 29. Januar 2024

Winterwanderung zur Grottenburg Balm


Wir starten unsere Winterwanderung, nach einer etwas unruhigen Gondelbahnfahrt auf unserem Hausberg, auf dem Weissenstein...
...nein, der starke Biswind und die Temperaturen bei minus 10° reizen nicht zum sich da nieder zu setzten...
...also wandern wir gleich los, damit wir warm bekommen....
....ein bisschen Schnee hat der Kälteeinbruch von gestern Abend zum Glück gebracht....
....wir sind unterwegs zum Balmberg, der seine Bezeichnung wohl einem echten Balm verdankt, den wir heute näher erkunden wollen...
.... dieser Ausblick auf dem Balmberg bringt uns ins wieder einmal ins Schwärmen....
....ein Blick zurück zur Röti (für einen Besuch dort oben war uns der Biswind heute zu stark)....
...dafür machen wir einen Abstecher zum Stierenberg, denn da ist der eisige Wind weniger zu spüren....
....aber auch da wäre uns ein Aufenthalt, selbst auf der sonnigen Terrasse, uns zu kalt...
...also zügig weiter zum Hofbergli.....
....Erika braucht da natürlich wieder ausgiebige Guckepausen...
....und ich geniesse das Herumrennen in dieser grossartigen Landschaft..
...schau Frauchen, da hat es im Gschliff wirklich eine Höhle....
...ohne mich hättest du sie sicher verpasst...
...vor lauter Fernsicht gucken.....
...ist einfach eine tolle Errungenschaft, unsere Seilbrücke...
....sie ist sogar im Winter gut begehbar (das macht wohl der Hundepfoten freundliche Bodenbelag aus).......
...auf den Weiden vom Hofberli haben wir natürlich die Gämsen angetroffen, auch wenn sie auf den Bildern fehlen.....
...jetzt aber zügig zu unserem eigentlichen Tagesziel der Balmflue entgegen, dass Balmflueköpfli weist uns dabei den Weg (in der Felswand wenig unter dem Chöpfli, das wir gelegentlich ja auch besteigen, liegt die beachtliche Herrenhöhle.
Sie war einst Zufluchtshöhle für einige besonders wichtige Bürger von Solothurn, die beim Franzoseneinfall von 1798, da Schutz gesucht haben. Meine Begleiterin meint, die exponierte Felsenhöhle zu besuchen wäre für uns zu gefährlich)....
...jetzt noch schnell durch die Schlucht der Siggern hinunter....
....und wir sind am Fusse der riesigen Balmflue angekommen (
Balm wurde ursprünglich »Balb« geschrieben und ist Keltoromanisch und bedeutet in etwa: Überhängender Felsen)....... und da, in der überhängenden Felswand der Balmflue, befindet sich die Ruine  einer seltenen Grottenburg/Höhlenburg ....
......
in 20 Metern Höhe in einer natürliche Höhle von rund 20 Metern Breite und einer Tiefe von 6 Metern wurde sie einst in den Jura gebaut (die Entstehungszeit der Burganlage wird von Fachleuten auf das 10. Jhdt. geschätzt. Als Bauherren gelten die Vorfahren der Herren von Balm)...




......die Burganlage bestand ehemals aus drei Teilen:
° Am Fuss der mächtigen Felswand befand sich wahrscheinlich eine Art Vorburg mit Ökonomiegebäuden.
° Der langgezogenen Aufgang quer über die Felswand zum Haupttrakt hinauf führte, war wohl überdacht oder führte durch mehrere Holzbauten.
° Das Zentrum der Burg bildete die Höhle mit vorgelagerter Terrasse ...

...der Zugang zur Kernburg erfolgte auch heute über einen langgestreckten, in den Fels geschlagenen Aufgang (diese Bilder sind drei Tage später aufgenommen, denn am  Tag unserer Schneewanderung war es in Felsennähe zu gefärhlich für uns. Unzählige riesige Eiszapfen sind vom überhängenden Felsen gefallen und sogar Steine haben sich beim tauenden Frostes gelöst)........Balm war einst das Zentrum einer kleinen Rodungsherrschaft, die das gleichnamige Dorf sowie Günsberg, Niederwil und Flumenthal umfasste...........Balm ist wohl eine der am schönsten gelegenen Grottenburgen in unserem Land....
..... die vorgelagerte Terrasse bietet einen Ausblick weit über das Mittelland und auf die Alpen.....
....
.eine 2,4 Meter dicke Sperrmauer riegelt noch heute die Felsöffnung ab.....
...
einzelnen Bodenfunden zufolge muss der Platz bereits in prähistorischer Zeit besiedelt gewesen sein.....
...die aktuellen Bewohner der Felswand haben zum Glück Flügel.
Hoch oben in runden Auswaschlöchern hat eine riesige Dohlenkolonie, ihre unzugänglichen Brutplätze und beleben mit ihrem lauten Treiben die Echowand. .....
Tourendaten: Der Begriff Balm prägt diesen Landstrich, von -
Balmberg, Balmflue, Balmweid, Balmfluewald bis Balmflueköpfli. Ob die "richtige" Bezeichnung der Besonderen Burg nun Höhlenburg, Grottenburg oder Balmburg lautet bleibt für uns   unbeantwortet.

Montag, 22. Januar 2024

Start ins Jahr der "Höhlen und Grotten"

 Immer wieder faszinieren uns auf unseren Wanderungen Höhlen und Grotten oder wie immer sie sich nennen...

....also geben wir ihnen in diesem Jahr viel Raum...
...wie heisst es doch so zutreffend "das Gute liegt so nah"....
...also nichts wie los in den heimischen Wald um nach Höhlen zu suchen...
...in Baumhöhlen, wie dieser beim Fuchsenboden, kann wohl manches Tier Schutz finden..
...diese Hüte beim  Rehhubel bietet wohl eher Schutz für müde Wanderer...
...jetzt wird es spannend, Frauchen meint, da im Chalchgraben müssten einige Felseingänge zu finden sein.......immer wieder überraschend - wie viele Felsformationen sich in unseren Wäldern verstecken.....
...dann lass uns mit dem Suchen beginnen......
...dieser Eingang sieht jedenfalls schon sehr ansprechend aus...
...wir sind sicher so 2x die Woche in diesem Wald unterwegs, aber diesen Höhleneingang haben wir noch nie bewusst gesichtet... (also sind wir doch so etwas wie  blinde Hühner)....
...ein bisschen sind wir entschuldigt, denn sie liegt steil oberhalb des Weges durch den Chalchgraben und manchmal auch durch die reiche Vegetation etwas versteckt......
......und gleich eine weitere Höhle, oder nennt man die nun Balm (Felsenüberhang) ...
....diese Höhle ist wohl dem Zwergenvolk zugedacht....
....die Felsschichtungen sind da sehr speziell...
...und gleich suchen wir weiter...
....bei dieser Formation wird unser Augenmerk auf die Eiszapfen gelenkt....
...immer wieder ein besonderes Schauspiel, wie bei grosser Kälte Wasser aus dem Felsen gepresst wird....
...
... und solche Kunstwerke entstehen lässt...
...ein bisschen Winter ist ja bei uns immer noch.....
...da versucht sich wohl jemand als temporärer Höhlenbewohner....
...kurz besuchen wir noch den Findling
«Schildchrott...
.... wer hat da wohl einen Stein als Verschluss vor seine Wurzelhöhle geschoben und hält dahinter seinen Winterschlaf.......
...für den Rückweg wählen wir den Pfad durch die Verenaschlucht hoch....
...
Höhlen waren ja bekanntlich in sehr alten Zeiten bevorzugte Wohnplätze für Menschen...
...
so soll noch vor rund 250 Jahren in in der St.-Verena-Schlucht, eine solche Höhlenwohnung von einer recht grossen Familie bewohnt worden sein...
...
in einem Gerichtsprotokoll von 1771 werden «Höhlenmenschen» erwähnt «bey St.Niclausen unter einer Felsen wohnhaft» (beherbergt waren da, Hausvater Schneider, seine Frau Anna Maria sowie deren zehn Kindern, zudem noch ein Untermieter mit eigenem Zimmer), scheint eine ziemlich geräumige Höhle gewesen zu sein...
...diverse Brücken queren in dieser Schlucht den Verenabach....
...einfach immer toll da hoch zu wandern....
....wild und zugleich romantisch...
...eigentlich war das Ziel dieses Beitrages, eine sehr spezielle  Höhlenkapelle zu besuchen. Doch beide Kapellen in der Schlucht sind bis mitte Februar geschlossen ( der Einsiedler meinte - als wir nach dem Grund fragten: "Verena ist in den Ferien").
Also werden wir einfach ein Andermal über die Speziellen Höhlen/Balmen/Grotten am oberen Ende der Verena Schlucht berichten.