Montag, 25. Juli 2022

Hochsommer auf den Jurahöhen "Tête-de-Ran - Mont Racine"

Früh am Morgen zieht es uns auf die sommerlichen Jurahöhen....... und wir haben den Aufstieg von Les Hauts-Geneveys  zum Tête-de-Ran geschafft bevor die Sonne die Temperaturen zu Spitzenleistungen treibt (es waren immerhin 1,5 Stunden Laufzeit mit 460 Höhenmeter)....... der Gipfel Tête-de-Ran bietet ein erstes Pausenplätzli mit einem herrlichen Rundblick an....
...Jura pur, so wie wir ihn so sehr lieben...
...im Norden grüssen die Städte Le Locle und La Chaux-de-Fonds....
... und vor uns die erste Jurakette, auf der wir nun westwärts pfoten..
...zur linken begleitet vom Blick auf den Neuenburgersee und die Alpenkette...
... die Alpen zeigen sich zwar etwas verschleiert - aber auch so ein lohnenswerter hingucker......
.....weit vorne  bei der nächsten Erhebung beim "Poulet-Carre" - hat meine Begleiterin etwas gesichtet...
....sie verspricht ein kleines Abenteuer......
...doch vorher erhaschen wir noch einen Blick auf La Sagne NE in seinem ansprechenden Hochtal....
...in der Zwischenzeit haben wir den Wanderweg re. über die Wiese verlassen, meine Begleiterin meint wir müssen das kommende Hindernis irgendwie umgehen.....
.... doch ihr Plan geht nicht auf, denn genau da wartet die grösste Ansammlung der vierbeinigen "Hindernisse", da ist neben den Rindern und dem Abgrund  kein Durchkommen....
...im Sommer gehören die Jurahöhen den Rindern und wir Wanderer sind nur geduldete Gäste....
... also versuchen wir ihnen auf der linken Seite auszuweichen...
...geschafft, es sind 108 Rinder die da glücklich den Sommer verbringen und sich aktuell mitten auf dem Wanderweg am wohlsten fühlen (da ist nämlich auch ihr Tränkebrunnen unterhalb der Zisterne)...
.... wir haben da auch noch ihren Alphirten getroffen, der sie regelmässig besucht und nach dem Rechten schaut. Er berichtet uns ein bisschen stolz, dass alle Tiere gesund und wohlauf seien....
....eigentlich haben wir gehofft, da oben noch div. Bergblumen zu finden, aber die diesjährige Trockenheit hat sie wohl etwas gar schnell verwelken lassen....
...die Gelben Enziane tragen bereits mehrheitlich dicke Samenstände, die Hummel freut sich sichtlich ob den noch vorhandenen einzelnen Blüte...
.... so herrlich blühend haben wir den weissen Germer eigentlich noch gar nie gesehen, (die Blätter und noch nicht offenen Blütenstände sind leicht mit dem Gelben Enzian zu verwechseln)...
...und da wir gerade bei den Blümchen sind, in den Weiden blüht ungemein viel echtes Labkraut..
...zur Käse herstellung wird es im Jura wohl nicht mehr verwendet, aber wir haben etwas geschuffelt und gelesen, dass es noch heute bei der Herstellung des
englischen Chesterkäse genutzt wird...
... bereits sichten wir das nächste Etappenziel vorne re., den Monte Racine..
...bei aller Zielstrebigkeit, wir haben natürlich immer wieder ein Auge für die Schönheiten in Richtung Mittelland....
...wir durchqueren dabei die Hochebene von Grand Pradières....
...zu diesem Alpgehöft wird aktuell, sehr aufwendig eine Wasserleitung hochgezogen. (Denn auf den Jurahöhen reicht, wegen der Trockenheit der letzten Jahre, die eigene Wasserversorgung nicht mehr - eine Kuh trinkt nämlich bei warmen Wetter 70-90 l Wasser pro Tag. Immer öfters musste in den letzten Jahren als Notlösung, Wasser fürs Vieh mit dem Helikopter auf die Jurahöhen geflogen werden)....
.... denn auf den riesige Hochebenen, auf knapp 1 4000 Höhenmeter wo Rinderherden den Sommer verbringen und die Landschaft pflegen, sind weder Quellen noch Bäche vorhanden ....
....was machen Wanderer wenn sie den Gipfel erreicht haben....
...staunen und ausgiebig ausruhen....
... und natürlich von Herzen geniessen....
... auch wenn wir uns wiederholen, Genuss pur, neben dem Neuenburgesee hat sich nun auch dahinter der Murtensee ins Blickfeld geschlichen....
.... die vielen Wanderwegweiser meinen, wir hätten noch lange nicht alles erschnuffelt...
...also geht es weiter, zuerst auf dem wunderbaren Höhenweg...
.... mit einem letzter Blick gegen Süden bevor unser Weg auf die Nordseite des Kammes abzweigt...
.... wir wollen nämlich bei der gastlichen Métairie de la Grande Sagneule Mittagsrast machen, ein Muss wenn man/hund in der Region ist ....
....auf dem letzten Teilstück faszinieren uns wieder einmal die Wytweiden....
...
mit ihren vielen, wunderbaren alten Baumbeständen....
.... den abgelegenen Berghöfen....
...und natürlich den vielen Rindern die da den Sommer verbringen....
.... aber nicht nur die Rinder verpflegen sich da genüsslich mit Alpenkräuter, ich habe an schattigeren Stellen reichlich wilden Himbeeren und Walderdbeeren geschanust...
...und wie geplant lassen wir uns, vor der grossen Nachmittagshitze,  vom ÖV nach Hause kutschieren.
Tourendaten: In jeder Variante und Jahreszeit ein Genuss, eine Tour die über den  Tête-de-Ran sowie den Mont Racine führt.

Sonntag, 17. Juli 2022

Kinderstube des Rheins

Ich habe ja versprochen noch ein bisschen aus der Kinderstube des Rheins zu plaudern..

... so folgen wir dem Pfad der ins Lal Maighels führt....

... steinig und rau ist der Pfad, aber immer gut zu pfoten...
....nur für die wunderbare Aussicht zu geniessen ist es sinnvoller inne zu halten....
...was versteckt sich wohl hinter diesem Pass (und weil uns der Himmelsblick so fasziniert, wagen wir einen weitereen Versuch dieses Bild in die Galeria-Himmelsblick vom susi Frauchen zu senden)....
... zuerst sichten wir dieses wunderbare Bergseelein.....
.... so eine tolle Überraschung...
...und bereits habe ich ein zweites Seelein entdeckt, wie hundig toll....
.... und wenn wir doch so freundlich eingeladen werden - machen wir doch gleich noch eine ausgiebige Pause..
...mit Blick auf den Lai Urlaun und die SAC Berghütte Maighels...
....es würde uns schon sehr gluschten da ins Tal weiter zu wandern (denn wir folgen seit dem Oberalpass dem
Vier-Quellen-Weg. Es ist ein signalisierter Wanderweg von rund 85 Kilometern Länge, der zu den Quellen der vier Flüsse Rhein, Reuss, Ticino und Rhone führt. Fünf Tage würden wir dazu benötigen) ....
...doch wir wollen/müssen ja heute wieder zurück an den Jurasüdfuss....
... also steigen wir ab zum Lai Urlaun...
.... und es ist ja auch soooo herrlich da zu plantschen und zu trödeln...
...und doch zieht es uns der Vernunft gehorchend alsbald wieder weiter....
.. und schon lassen wir uns von diesem kleinen Wasserfall ablenken..

....manchmal ist es recht schwer meine Begleiterin von solchen Natur Schauspielen wegzulocken.....
.... unglaublich, die vielen Quellen und Wasserläufe die wir heute sichten...
.... wenn wir da an unseren - in diesen Sommer - so ausgetrockneten Jura denken...
.... da treffen wir auf den übermütigen jungen Rhein, der dort oben über die Felsen purzelt (dort wo wir den letzten Blogeintrag beendet haben)..
.... er hat es ganz schön eilig seine vielen Zuflüsse einzusammeln, damit er gross und stark wird...
.... Rein da Tuma nennt er sich da und er wird noch ganz viele Geschwister und Familienmitglieder - mit dem "Nach- oder Vornamen Rein/Rhein" mitnehmen auf seiner grossen Reise ins Meer bei Rotterdam..
.... wohl mit vielen Erinnerungen an seine Kinderstube in den Bündner Alpen....
...eigentlich wollten wir ihn ja noch ein Stück begleiten, bis nach Tschamut, doch der geplante Pfad war sehr garstig und führte über eine risiege Weide mit sicher zweihundert Kühen und Rinder....
....also entscheiden wir uns wieder auf den Oberalppass hochzusteigen...
...und werden da, als kleine Entschädigung...
...
mit wunderbaren Kleinoden am Wegrand belohnt...
.... und weil es bei dem steilen Anstieg auch etwas warm ist, nehme ich diese Einladung natürlich gerne an...
.... mit diesem Bild sagen wir Danke für einen überaus reichen und spannenden Tag im Quellgebiet des Rheines. (Der sich nun
seinen Weg durch die Kalksteinfelsen sucht und zum Vorderrhein wird, um sich dann in Reichenau bei Tamins mit dem Hinterrhein zu vereinigen und den Rhein zu bilden. Der nun reissende Strom wird zum Grenzfluss zu Österreich und dem Fürstentum Lichtensteig - durchfliesst den Bodensee und den Untersee- wird Grenzfluss zu Deutschland und  passiert Basel. Nu verlässt er unser Land endgültig und durchquert Deutschland und die Niederlande, bis er schliesslich in Rotterdam in die Nordsee mündet. Auf der ganzen Tour ist er ungemein Berufstätig, Wasserspeicher, Kraftwerke und Schifffahrt sind nur die Zentralsten seiner Aufgaben - er gestaltet ungemein viele, spannende Landschaften und erfreut vielerorts auch Mensch und Tier.)

Da geht es zum Ersten Teil der Tour: "Zur Wiege des Rheins - an den Tomasee"

Routenplan: Die Bergwege sind durchwegs gut gepflegt und begehbar, es gilt jedoch einige Stellen zu bewältigen die etwas Berggängigkeit voraussetzten. Inkl. Anreise waren wir über 16 Std unterwegs.