Von La Neuveville auf die erste Jurakette "Historische Pfade"

Von La Neuveville/Neuenstadt führen gleich drei alte Pfade die Südflanke der ersten Jurakette hoch, ausgehend vom bereits 1312 gegründeten Städtchen am Bielersee ...

... zuerst ziehen wir vorbei an der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg Schlossberg....

....und haben bereits einen freien Blick auf das Stadt und See, nur haben wir heute mit der Fernsicht grosses Pech, der Saharastaub ist ein richtiger  Miesepeter...

...dafür finden wir oberhalb des Schlosses sogleich den speziellen Hohlweg, den Pfad, der ehemals hoch zum Dorf Lingières geführt hat...

... die teilweise überhängende, gut 3m hohe Kalksteinrippe zur Südseite ist schon etwas besonderes (leider ist nur ein kurzes Teilstück des ehemaligen Pfades erhalten, er ist grösstenteils verbuscht, oder duch eine moderne Fahrstrasse ersetzt)...

... also wechseln wir auf den "Pfad des Italieners", auch er soll ja einiges zu erzählen haben....

... auf jeden Fall sind die frühen Frühlingsblümchen am Wegrand ein wunderbares Geschenk.....

.... die milde Frühlingsonne reizt auch zu ausgiebigen Ruhepausen...

...denn für die steilen Pfade lohnt sich das vorherige Energie tanken immer...

... obwohl dieser Pavillon schon bald zu einer weiteren Genusspause einlädt...

... nur die Fernblicke lassen weiter zu wünschen übrig, das Städtchen Erlach von visavis ist nur andeutungsweise zu erkennen....

..... dafür finden wir hier eine  spannende Infotafel zu den sieben Türmen von La Neuveville, die bei guter Sicht von da wohl zu erkennen sind....

... also weiter den gmögigen Pfad hoch, der bereits1870 auf einer Karte als Verbindung nach Préls erscheint.....

... und den Spuren nach - ehemals auch von Karren benutz wurde....

.. leider geht auch dieser spannende Pfad nun von einen Waldwirtschafts Weg überlagert..

... leicht re. davon im Wald finden wir "Fontaine de Velou" mit der Inschrift 1770, (um diesem speziellen Brunnen ranken verschiedene Legenden, doch seine Entstehung und sein ehemaliger Zweck, weitab von Siedlungen, bleiben im Dunkel der Vergangenheit verborgen)....

... wir haben in der Zwischenzeit den direkten Weg nach Prêls verlassen und den alten Hohlweg in Richtung  Sur la Roche gefunden...

...er soll ehemals die direkte Verbindung zum Dorf Diesse gewesen sein........

... und schon sind wir oben auf dem Montagene de Diesse/Tressenberg angekommen...

....... und geniessen den wunderbaren Blick zum Chasseral..

... und gleich stossen wir auf den Pfad der von Lingiéres nach Préls führt....

...dieser Wegführung sollen schon die alten Römer auf ihrem Weg nach Pierre Pertuis benutzt  haben. (Transversale, die vom Genfersee über Avenches, durch Juraschluchten nach Augst an den Rhein führte.)

... Timi und Werner, erinnert ihr euch, da sind wir auch schon gemeinsam gebummelt..

...mmmm, und es riecht einfach wunderbar nach Frühling...

... noch ein letzter Blick hinüber nach Diesse und den Mont Sujet/Spitzberg.....

... bevor wir Prêls/Prägels erreichen...

...und den alten Kirchweg hinunter nach Ligerz benutzen, der bereits 1434 als solcher erwähnt wird (ein ganz schön beschwerlicher Kirchgang, ein Friedhof ist/war interessanter Weise oben vorhanden)....

... uns eröffnet sich uns wieder ein weiter Blick auf den Bielersee mit der Petersinsel...

... der erstaunlich gut erhaltene, alte Pfad führt da den steilen Hang hinunter nach Schernelz und weiter nach Ligerz....

... stellenweise geht es ganz schön rassig einem Wasserlauf entlang "nitzi"...

... da brauchen meine Pfoten unbedingt etwas Erholung....

... tia, tia, gute Fernsicht wäre ja schon das Tüpfchen auf dem i....

... und schon liegt das Winzerdorf Ligerz mit seinem prägnanten Kirchlein zu unseren Füssen (vom bekannten unteren Pilgerweg - dem Bielersee entlang - berichten wir ein andermal)...

..wir wählen heute den oberen Festiweg, ein ehemaliger Saumweg der von Schernelz zurück nach La Neuveville führt..

....und treffen bei der Schmelzi zufällig auf die Liegerts-Tressenberg-Bahn, die da bereits seit 1912 den Berg erklimmt...

... der Saumweg im lichten Wald entpuppt sich als überaus gemütlicher Pfad....

...und ist angenehm zu erpfoten....

... und meine Begleterin schwärmt für die unmengen von Leberblümchen die da wiederum den Wegrand schmücken...

...und ganz langsam verlieren wir auch an Höhe und sichten unter uns bereits den unteren Pilgerweg und die Autostrasse ...

... irgendwie waren wir unaufmerksam und haben die Ruine Festi, deren Burg bereits 1636 an diesem Pfade gelegen haben soll, verpasst....

... denn  schon sind wir in den Rebbergen oberhalb Neuenstadt angekommen....

...und besuchen nun noch die Kirche "Blanche Eglise, die bereits 866 ihre erste Erwähnung findet und an einem eindrücklichen gemauerten Hohlweg liegt. (Da dieser Platz seit fünftausend Jahren bewohnt ist, könnte der Weg, mindestens in seiner Linienführung ebenso alt sein)

Routenplan: Erstaunlich viele historische Wege sind in der Region in gutem Zustand erhalten, besonders in den steileren Hanglagen. Wir haben bereits zwei weitere Routen da in Planung. Es ist spannend, etwas ausserhalb der bekannteren Wanderwege, etwas in der Vergangenheit  zu schnuppern.