Über den Blauen nach Mariastein "Historische Pfade"

Heute wollen wir einen speziellen, historischen Ort besuchen, natürlich auf vielfältigen historischen Pfaden...

...wir starte in Blauen (Blaue), (einem kleinen Dorf auf einer Terrasse am sonnigen Südhang der Blauen Jurakette, das idyllisch gelegene Dorf besitzt durch seine erste Erwähnung bereits im Jahr 1147 tiefe historische Wuzeln)..

... wenn das kein gutes Ohmen ist, wir starten in Blauen, bei blauem Himmel, entlang der Blauen-Weide, steigen hoch zur Blauenkette und kommen über den Blauenpass zurück...

... ich bin sehr gespannt, was wir heute so alles erleben werden - hoffentlich kein blaues Wunder...

... die Jurahöhen haben heute passender Weise irgendwie einen Blaustich....

... die Blauen-Weide begeistert und mit ihrem alten Baumbestand und sie steht wegen ihrem trockenen Magerrasen unter Naturschutz..

.. und schon sind wir zum Bergmatthof hochgewandert und haben uns vor dem eigentlichen Aufstieg bereits eine kleine Pause an der milden Frühlingssonne verdient..

... grrr, und nochmals grrr, da wollten wir doch auf einem besonderen, natürlich auf einem historischen Weg mit Substanz, zum Metzerlen Kreuz hochsteigen - Pech gehabt, die Waldarbeiter verbieten es uns....

... gut haben wir einen GPS-Tracker mit dabei und sind geländegängig, so können wir auf einem Waldwirschafts Weg unser Tour trotzdem fortsetzen, wenn auch zuerst in die falsche Richtung....

..... und münden, nach einem kleinen Umweg, auf den historischen Jakobsweg der vom Challpass zum Mätzerlenkrüz führt (und bereits auf einer Karte von 1780 aufgeführt ist und wohl noch viel älter ist)...

... und wir staunen nicht schlecht, mit welchem wunderbaren Ausblick wir belohnt werden..

... wieder einmal ein würdiger Ausblick - in die "Galeria Himmelsblick" - von Susi und ihrem Frauchen Heidi....

.... haben wir ein Glück, dass da oben die Waldarbeiten bereits erledigt sind....

... und wir unser Etappenziel, das "Mätzerlenchrütz", das bereits 1753 erwähnt ist, doch noch erreichen. Es lädt mit seinem Steinbänkli die Pilger zu einer Rast ein....

... Wegkreuze, wie da bei Balmisried, begleiten uns nun regelmässig, denn wir folgen nun weiter dem Pilgerweg nach Mariastein. (Der Wallfahrtsort liegt an der bekannten Route des Jakobsweges der von Hamburg her kommend, über Basel und Genf, nach Santiago de Compostela führt)....

.....auf dem Abzweiger zur Burg Rotberg, entdecken wir einen ganz besonderen Baumbestand, auf einer Hüglkuppe, die uns magisch anzieht.....

.....wir haben zufällig den Sieben-Linden-Hügel entdeckt....

....da müssen wir einfach inne halten und die besondere Stimmung geniessen, unter den über 150jährigen Linden (Text wird durch Doppelklick auf das Bild lesbarer).....

... und gleich präsentiert uns die Natur eine weiter Überraschung, Märzenbecher (Leucojum vernum) in Hülle und Fülle wachsen da in Weiden und lichten Wäldern (meine Begleiterin ist hin und weg, denn das hat sie noch nie, nie gesichtet)....

....und alsbald erreichen wir unser eigentliches Ziel, das barocke Kloster Mariastein, das die Benediktinermönche 1645 vom Kloster Beinwil her ziehend gegründet haben, es ist ein sehr bekannter und beliebter Wallfahrtsort...

.....mit seiner besonderen Gnadenkapelle - einem Ort von Halt und Hoffnung. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Felsenhöhle zu einer stimmungsvollen Kapelle ausgebaut, die man über eine in den Felsen gehauene Treppe mit 59 Stufen erreicht. Die Kapelle wird im Jahr 1434 zum ersten Mal urkundlich bezeugt, die Legende der hilfreichen Maria lebt wohl schon viel länger (Maria und Jesus sind stets mit einem prächtigen Stoffkleid ausgestattet. Insgesamt besitzen Maria und Jesus über zwanzig verschiedene Kleider, die alle von Pilgern gestiftet wurden)....

....am Weg entlang dem Waldrand zur St. Anna Kapelle ist ein Kreuzweg aus dem 17. Jahrhundert mit 14 Stationenkreuzen angelegt, spannend da zu schnuppern...

... schon im ersten christlichen Jahrtausend wurde Anna vom gläubigen Volk verehrt. (In der Barockzeit, die so sehr prächtige Prozessionen und Bittgänge aller Art liebte, zog am Anna-Tag (26. Juli) eine grosse Schar Pilger hinaus zur 1691 erbauten Kapelle)...

.. .. uns zieht es nach dem Besuch des speziellen historischen Ort im Leimental wieder auf einen historischen Pfad mit uraltem Baumbestand (Das Gemeindegebiet von Metzerlen-Mariastein war bereits während der Eisenzeit besiedelt, was durch mehrere Funde nachgewiesen werden konnte. Zudem haben sich die Römer sowie die Allemannen scheinbar da ebenfalls wohlgefühlt). ...

... und werfen einen letzten Blick zurück auf die Klosteranlage und zur mächtigen "Burg Landkorn" die bereits im Ober Elsas liegt.....

.... und schon wartet ein weiterer Höhepunkt unserer Tour auf uns.....

... wir steigen die Chällengraben Schlucht hoch...

...wiederum ein Abenteuer der Sonderklasse...

....gut dass ich im Treppen erlimmen geübt bin und keine Höhenangst kenne...

...meine Begleiterin hat ja eine besondere Schwäche für wilde Schluchtwege...

... und kommt heute wieder voll auf ihre Rechnung.....

...nach dem kurzen, aber heftigen Aufstieg wird dieses Erholungsplätzchen besonders geschätzt....

... hoch zum Blauenpass finde ich sogar noch diese tolle Tankstelle, da hat wohl auch schon mancher Pilger/Wanderer Wasser geschöpft....

...uns führt nun ein Trampelpfad diese steile Juraweide hoch...

....und wir werfen einen dankbaren Blick zurück ins Leimental, das uns heute so reich beschenkt hat und staunen wie nach da das Elsas doch ist (wir kommen wieder, denn es gilt da noch so viel zu entdecken)...

... Blauenpass, dieser Übergang bildet eine direkte Verbindung zwischen Laufental und Leimental und ist auf Karten bereits ca. 1780-90 zu finden. (Höhe, Steilheit und geringe Verkehrsspannung zwischen den beiden anstossenden Talschaften liessen aber nie eine bedeutende Strassenverbindung entstehen.)

...gemütlich geht es nun dem Südflanke des Blauen entlang zurück zum Dorf Blauen...

... und weil es das milde Wetter so gut mit uns meint, wählen wir den Weg über das Naturschutzgebiet Blauen-Weide - anstelle des kürzeren Waldweges....

......da müssen wir unbedingt wieder vorbeikommen, wenn die Magerweiden blühen - muss das ein besonderer Schmaus für alle Sinne sein..

... und nochmals treffen wir auf eine grössere Gruppe von alten Linden, in deren Schutz sich wohl schon manches Alprind geborgen fühlte...

....boah, haben wir heute viel erlebt, reich beschenkt und glücklich treten wir nun die Heimreise an und sind überzeugt, da wollen wir wieder herkommen. Denn der nördliche Tafeljura hat für uns "Südfüssler" enorm viel spannendes zu bieten.

Tourendaten: Eine besonders geschichtsträchtige Route über historische Pfade zu einem eindrücklichen Pilgerort - in einer enorm vielfältigen Naturlandschaft.