Mont Terri - bereits die Kelten waren in der Ajoie "Historische Pfade"

Heute locken uns die Kelten in der Ajoie....... die Kelten haben ja im Jura prägende Spuren hinterlassen, denn Ursprünglich stammt das Wort Jura ja aus dem Keltischen. (Die Kelten nannten das Gebirge Jor, die Römer Juris, was so viel wie Wald oder Waldland bedeutet)...

...wir sind durch den gut 3 Km. langen und bereits 1877 eröffneten Mont-Terri-Tunnel von St. Ursanne nach Courgeney gefahren...

.....und wollen nun entlang von spannenden Orten der Geschichte - über den Berg - zurück pfoten...

.... das Gebiet von Courgengenay soll ja bereits seit dem Noolithikum besiedelt gewesen sein und auch die Römer haben da ihre Spuren hinterlassen. (Seine erste Erwähnung findet das Dorf 1139 und bekannt ist es auch durch das populäre Lied aus dem Film von 1941 "Gilberte de Courgenay")....

... doch bevor wir das nähere Umland erkunden....

... machen wir noch einen Besuch beim Lochstein "Pierre-Percée" mit seinem Seelenloch.  (Der Megalith ist 2,5 m hoch, 2,3 m breit und rund 50 cm dick. Der Pierre-Percée scheint ursprüngliche ein Zugangsstein zu einem Dolmen-Grab gewesen zu sein; wie weitere, ähnliche Funde aus der Zeit um 3000 v. Chr. belegen.)...

...vorbei an der reich blühenden Linde mit ihrem unüberhörbaren Bienengesumme ziehen wir nun in Richtung Mont Terri......

... und sichten in Courtemautruy und Papelnont gleich je eine uralte Mühle. Die bei Papelmmont -unten im Bild- soll bereits 1691 erbaut worden sein und das Rad hat einen Durchmesser von 9,60 Metern. Es ist eines der grössten in der Schweiz. ...

... ich bin gwunderig wo dieser alte Hohlweg uns nun wohl hinführt....

... nach St-Gilles, einem Ort mit ungemein starker Ausstrahlung und einer reichen Geschichte - sowie Legenden - über Feen, Druiden und Geister. Wir sind ja auch im Land der Göttin Arie, der grossen Göttin des Juras. (Dieser Ort soll seiner Lage nach, ursprünglich der heidnischen Anbetung geweiht gewesen sein. Julius Cäsar soll auf diesem Hügelzug bereits ein Lager aufgeschlagen haben, ein gut erhaltener römischer Keller wurde jedenfalls bei einer Grabung entdeckt)..

...bereits 1132 wurde auf diesem Platz die Kirche St. Julien "die Gastfreundliche" errichtet, die 1632 im dreissigjährigen Krieg zerstört wurde. (Die jetzige Kapelle St-Gilles dürfte so 1700 erbaut worden sein, die Statue des Heiligen St. Gilles ist auf 1581 datiert).....

...bei so viel unerwartetem Geschichtsträchtigem am Wegrand muss ich jetzt dringend eine Pause einlegen - eigentlich sind wir ja auf der Suche nach Keltischen Spuren....

...also ein letzter Blick zrück in die Weiten der Ajoie...

.... und nun zügig hoch auf dem Mont Terri - wo es einst ein Oppidum der Kelten gegeben hat (eine befestigte Höhensiedlung aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Der Berggipfel des Mont Terri bildet ein vier Hektar grosses trapezförmiges Plateau)........

...leider sind kaum echte Spuren der Kelten mehr sichtbar - auf der heute bewaldeten Hochebene des geschichtsträchtigen Berges...

... ein bisschen träumen wir doch - wie das wohl da vor unendlich vielen Jahren das Leben gewesen sein könnte (Die ersten Spuren des Ortes stammen aus der Jungsteinzeit und werden durch Pfeilspitzen, polierte Steinäxte und ein Keramikfragment belegt) .........auf dem höchsten Punkt geniessen wir zudem eine ungemein herrliche Aussicht..

....bevor wir recht abenteurlich auf der anderen Seite wieder absteigen.....

...und uns unten eine liebliche Landschaft empfängt.....

..... und wir nochmals einen Blick auf den Mont Terri werfen können..

...und bereits dem nächsten Bergrücken entgegen bummeln - und wir an die  Galeria-Himmelsblick denken...

... die wunderbaren Wolkenbilder sind einfach wieder ein Genuss...

.... so macht der Aufstieg auf den Les Prés Genoux echt spass.....

... da war ich im letzten Sommer vom Les Ordons her kommend schon einmal und haben damals den direkten Weg ins Tal gewählt, diesmal steigen wir über den Col de la Croix nach St. Ursanne ab...

.... auf einem aussichtsreichen Weg über Hochweiden....

... Col de la Croix - ein Übergang von St. Usanne nach Porrentruy, der heute vor allem von Velo- und Töff-Fahrern geschätzt wird..

... gut dass unser Wanderweg nicht der heutigen Passtrasse folgt, sondern auf einem alten Pfad. Der die beiden historischen Städte ehemals verbunden hat, man schreibt die Erbauung den Römern zu..

...so wird der Abstieg zu einem weiteren Vergnügen......

...in St. Ursanne, dem Mittelalterliches Städtchen am Doubs schnuffeln wir weiter in der reichen Vergangenheit, gar viel gäbe es da zu erkunden...

... der in einer Grotte lebende Einsiedler Mönch und Missionar St. Ursicinus, von dessen Name die Ortsbezeichnung abstammt, hat in St-Ursanne tiefgreifende Spuren hinterlassen. So führte die Anziehungskraft als heilige Städte bereits im 9. Jahrhundert zur Gründung eines Klosters, auf dessen Fundamenten später weitere bedeutende Sakralbauten entstanden. So auch die  vor gut 800 Jahren erbaute Stiftskirche.

...zu ihren besonderheiten gehören das reich verzierte Südportal und die Krypta. Das Kloster mit seinem prächtigen Kreuzgang wollen wir ein nächstes mal genauer erkunden.....

...wir begnügen uns für heute mit einem kurzen Besuch in der Ermitage wo einst des St. Ursus mit seinem Bären gelebt haben soll........ und erschnuppern hoch über dem Städtchen die letzten Ruienensteine die vom ehemaligen Schloss St. Ursanne noch übrig geblieben sind, die Ruine steht auf einem Felsengipfel und der hat eine reiche Geschichte bis zurück in die Römerzeit ........ für heute beschliessen wir die reichhalte Exkursion in die Vergangenheit der Region, viele weitere spannende Dinge  haben wir heute am Wegrand unbeachtet gelassen - also ist es ein Muss - da bald wieder auf Erkundungstour zu gehen....

Tourendaten: Eine enorm vielfältige Tour mit die tiefe Einblicke in die reiche Vergangenheit der Region erlaubt. Für die eigentlich zwei Tage eingeplant werden sollten - damit genügend Zeit und Aufnahmefähigkeit bleibt auch das gut erhaltene Mittelalterliche Städtchen St. Ursanne im Tal des Doubs noch etwas genauer zu erkunden.