Montag, 25. September 2023

Auf den Spuren von Niklaus und Dorothee

Morgenstimmung hoch über dem Sarnersee, heute erkunden wir etwas ganz besonderes, angeregt durch Dori die unlängst sich nach "Niklaus von der Flüe" erkundigt hat...
... noch liegt ein grosser Teil der Landschaft im Schatten der grossen Berge....
.... und wie sagt man so schön: "Die Katzen können das Mausen nicht lassen"...
....die "Hohe Brücke" sie ist als höchste gedeckte Holzbrücke Europas. Sie liegt genau 100 Meter über der Grossen Melchaa und überspannt eine Weite von 30 Metern. (Sie ersetzte 1943 die erste Brücke aus 1893)...
...tief ist das Tobel der Melchaa und ungemein geschichtsträchtig, wo wir heute schnuppern....
...ein erster Blick auf die Ranft-Kapelle, mit der Einsiedelei des "Bruder Klaus"...
...visavis schiebt sich das Jugednstil Hotel Paxmonatana aus dem Jahre 1896 ins Bild...
...sowie das Dorf Flüeli mit seinem Felsen Kirchlein...
... wir haben in der Zwischenzeit das Dorf St. Niklausen durchwandert...
... etwas ausserhalb - die Kapelle von St. Niklausen mit seinem freistehende Glockenturm, der ist weitherum sichtbar und stammt wie auch der Chor aus der Erbauungszeit um 1350. (Die Kapelle wurde zunächst nur als Chorraum mit im Freien stehenden Bänken benutzt und erst vor Ende des 14. Jahrhunderts mit einem Kirchenschiff ergänzt.) ...
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.der Rundblick von der Kapellenterasse ist enorm (der Berg mit dem weissen Wölken, nennt sich Pilatus)...
....sogar ein bisschen vom Sarnersee zeigt sich da....
...wir steigen wir nun wieder in Richtung Schlucht ab..
...und wieder schiebt sich die Ranftkapelle ins Bild...
....auf der Hochebene Mösli erwartet uns zuerst eine weitere Sehenswürdigkeit...
....die
Kapelle im Mösli ist eines der sehenswertesten spätmittelalterlichen Bauwerke Obwaldens....
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Bruder Ulrich, ein Priester aus Memmingen, liess sich mit Einwilligung von Bruder Klaus 1469 auf der Kernser Ranftseite nieder. 1484 erfolgte der Kapellenbau....
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im Innern ein Freskenzyklus aus dem 16. Jh. und Tafelbilder aus dem 18. Jh...

 

 

.... und einer der mutmasslich frühesten Abbildungen von Dorothee Wyss...

....ganz schön steil steigen wir nun ganz zur Grossen Melchaa ab.....
...ein rauer Fluss der da aus dem hinteren Melchtal herkommt, der bei Unwettern wohl ganz schön toben kann......
...und schon schiebt sich eine weitere Kapelle ins Bild, die untere Ranftkapelle....
...n
ach dem Tod von Bruder Klaus wuchs der Pilgerstrom. 1501 wurde diese grössere Kapelle gebaut, sie ist eines der schönsten Beispiele spätgotischer Baukunst und birgt einen reichen Freskenschmuck.....

......wenige Meter höher erreichen wir nun die Obere Ranftkapelle....
.....vier Lichter wiesen Niklaus von Flüe den Weg in den Ranft. Hier liess er sich 1467 unweit seines Wohnhauses, als Einsiedler nieder. Freunde und Nachbarn bauten ihm erst eine Kapelle und dann eine einfache Zelle. ...
...  d
a lebte er 20 Jahre, betete, fastete, dachte nach und empfing mehr und mehr Besucher.  (Bruder Klaus – wie er von nun an genannt wurde - soll 19 Jahre lang ausser der Heiligen Kommunion, Trockenobst und Wasser nichts zu sich genommen habe. Im März 1487 verstarb er)....
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im von Niklaus von Flüe selber erbauten Wohnhaus wohnte er vormals mit seiner Familie, bis er ins Einsiedlerleben aufbrach....
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Niklaus von Flüe stammte aus einer Obwaldner Bauernfamilie. 1441 vermählte er sich mit Dorotha Wyss. Hauptberuflich war Niklaus von Flüe Bauer. Zusätzlich amtete er als Richter und Ratsherr und war auch Soldat...
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im Alter von 50 Jahren verliess Niklaus mit dem Einverständnis seiner Frau Dorothee die Familie, um Einsiedler zu werden. (Er pilgerte zunächst rheinabwärts. Nachdem er in der Nähe von Liestal eine Vision hatte, kehrte er um und liess ich in der Ranftschlucht  nieder)....
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Dorothea stand jahrhundertelang im Schatten ihres Mannes, des grossen Friedensheiligen Bruder Klaus von Flüe. (Zu den Aufgabe von Dorothea gehörte es, dem grossen Bauernhaushalt vorzustehen und sich um die Ernährung, die Vorräte, die Kleidung (Flachs!) und die Kindererziehung zu kümmern. Der oftmals abwesende Ehemann hinterliess ihr immer wieder einen Teil seiner Aufgaben auf Hof und Feld, solange bis die Söhne alt genug waren)...

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Dorothea Wyss, Ratsherrentochter aus der Schwendi über dem Sarner See, heiratet 1446 im Alter von ca. 15 Jahren den um ca. 15 Jahre älteren Nikolaus von der Flüe. Sie gebar fünf Söhne und fünf Töchter....


....Niklaus von Flüe (1417–1487). Ein Vorbild in Mystik und Spiritualität, Gesellschaft und Politik sowie als Mensch mit seinen Stärken und Schwächen (auf dem Bild sein Geburtshaus)....

.....natürlich besuchen wir auch noch die weit herum sichtbare Kapelle die auf dem Flüeli-Felsen steht, eine 1618 erbaute Kapelle die Karl Borromäus geweiht ist. (Sie enthält prachtvolle Intarsien sowie eine reichbemalte Holzdecke. Das zurückhaltende Äussere lässt diese reichhaltige Innenausstattung kaum erahnen.)....
... nach so viel Geschichte nun wieder etwas übers Land....
....wir sind unterwegs nach Sachseln am Sarnersee....
... vorbei an einem sehr ansprechenden Pilgerbrunnen..........
.... und geniessen die herrlichen Landschaft.....
....dabei kommen wir dem See und dem Dorf Sachseln immer näher...
...die riesige, edel ausgestattete Wallfahrtskirche steht im Wiederspruch zu den beschaulichen Sakralräumen im Flüeli (
Die Kirche ist 1234 erstmals erwähnt. Nach der Seligsprechung von Bruder Klaus wurde mit dem wachsenden Pilgerstrom 1672 bis 1684 die heutige Kirche erbaut. Seit 1679 beherbergt sie das Grab von Bruder Klaus)....
...uns zieht es zum Abschluss dieser "Pilger" Tour noch an den See...
....da lassen wir genüsslich unsere Seele baumeln.....
....bis wir mit dem Zug, von der Innerschweiz, wieder an den Jurasüdfuss zurück kehren.
Routenplan:
Direkt am Jakobsweg gelegen, hat der Kraftort Flüeli-Ranft eine intensive, magische und heitere Ausstrahlung. Ein Kleinod von Mystik, Spiritualität und Natur der seit mehreren Jahrhunderten viele Menschen Ruhe und Kraft spendet.

Der Einsiedler im Ranft berührte die Menschen seiner Zeit in ihrem Innersten. Aus nah und fern reisten Männer und Frauen herbei, um sich von Bruder Klaus beraten und stärken zu lassen. Er war nicht nur Seelsorger, sondern auch politischer Ratgeber. 1481 trug er entscheidend zum Friedensschluss von Stans bei. Schon zu Lebzeiten galt Bruder Klaus als «lebender Heiliger» und war weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
1619 wurde er von der Kath. Kirche Selig gesprochen und 1947 fand seine Heiligsprechung statt. Papst Johannes Paul II. nannte Dorothee immerhin "eine heiligmässige Frau".

Donnerstag, 21. September 2023

Ein brückenreicher Weg: Orbe - Georges de l'Orbe - Vallorbe (Teil 2)

 Die ausgiebige Pause beim Château Les Clèes geht nun dem Ende zu ..
.. und wie könnte es anders sein, gleich treffen wir auf eine weitere historische Brücke...

..... zur aktuellen Brücke Les Clées finden wir keine weiteren Informationen, doch schon zur Römerzeit soll eine  Strasse über den Jougnepass bei Les Clées über die Orbe geführt haben (vermutlich befand sich hier einst ein römisches Lager, das die Namen Cletae und castrum ad Claves trug. Der Name bezeichnet einen Ort an einer schmalen Wegpassage)....
...und endlich können wir wieder nah ans Wasser...
...die Gelegenheit muss natürlich voll ausgekostet werden...
.....nun sind wir auf der linken Flussseite unterwegs...
....erneut auf einem überaus spannenden Pfad....
....hart am Abgrund, aber gut gesichert.....
.... manchmal hilft auch nur ein Tunnel um weiter zu kommen...
...richtig abenteuerlich....
...an der Stelle müssen wir dann doch studieren, wie wir durchkommen ohne abzustürzen....
.....auch diese Herausforderung haben wir gut bewältigt...
....so habe ich mir ein weiteres Wassertreten in der l'Orbe verdient...
....und weiter den spannenden Weg entlang...
... der Pfad verdient sein Prädikat "Schluchtweg" wirklich......
....da wechseln wir die Flussseite wieder einmal......
....und eher gemütlich geht es da einer Felswand entlang...
...ganz nah dem Flusslauf....

...und mit Originalton.......
....über unzähligen Schwellen rauscht entlang diesem Teilstück das Wasser..
...und da am Saut du Dey habe ich mir ein riesengrosses Dessert verdient...
....ich da bin nicht alleine, zu Dritt haben wir da ein riesengrosses Bassin für uns....

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und noch von der anderen Seite mit entsprechenden Geräuschen....
.....weil am direkten Schluchtweg in diesem Sommer Bauarbeiten getätigt werden müssen wir einen kleinen Umweg machen.....
...was zwar schade ist, aber es ist auch so genussreich...
....über die weite Hochebene bei Le Dey......
..und  schon schiebt sich eine besondere Eisenbahnbrücke ins Bild...
....das Viadukt Le Dey. Die bereits 1870 erbaute Gitterträgerbrücke wurde  1925 zu einer Steinbogenbrücke mit Fussgängersteg umgebaut..
..und genau dieser Fussgängersteg begeistert uns besonders....
....wir kennen nur noch eine weitere Brücke in der Bauart, das Grandfey-Viadukt in Freiburg ""....
....sie bietet auch wunderbare Ausblicke....
...der Fussgängerduchgang wurde mit Natursteinen gemauert, wieder ein Kunstwerk der besonderen Art....
...abschliessend bummeln wir der l'Orbe entlang weiter nach Vallorbe....
...und ein wunderschöner, ungemein reicher Wandertag neigt sich dem Ende zu.Routenplan: Da geht es zum Teil 1