Gut Ding lässt sich Zeit - Lägerngrat und Burghorn

Ja, "gut Ding" lässt sich manchmal wirklich viel Zeit, wir besuchen die höchste Juraerhebung im Kanton Zürich..

..denn diese Tour gehört eigentlich zu unserer Serie "Juragipfel" aus dem Jahre 2000 !!!....... wo die höchsten Juragipfel  je Kanton unser Schwerpunkt  Thema waren...

... bereits in Dielsdorf, kurz nach unserem Wanderstart, darf ich bereits feines Quellwasser lappen...

...derweil wir durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft die östlichste Juraerhebung hochsteigen...

...wir sind ganz erstaunt was wir für eine wunderbre Kulturlandschaft wir so nah der Stadt Zürich antreffen......und schon stehen wir mitten im Städtchen Regensberg das auf einem Felsensporn trohnt......Freiherr Lütold V. hat sich da 1244/1248 eine repräsentative Landherrschaft errichtet (er besass damals bereits drei Burgen und zwei Klöster)....
...es wurden dazu 24 Wohneinheiten, eine Kirche, ein Sodbrunnen und 2 Stadttore errichtet...

..... Lütold V. war verheiratet mit der Gräfin Berta von Neuchâtel, einer Savoyerin. (Auf die Architektur des Städtchens hat sie offensichtlich erheblichen Einfluss ausgeübt, heute noch sichtbar am runden Bergfried und dem ovalen Grundriss der Oberburg, wie dies in Savoyen üblich war)...

... natürlich mussten wir in unserem Quellen und Brunnejahr auch den tiefsten Sodbrunnen der Schweiz bestaunen gehen (Um 1245 wurde der 57m tiefe "Galchbrunnen", in mehrjähriger Arbeit aus dem Kalkfelsen heraus gehauen und bis ca 1632 benutzt)....

... abgelöst wurde er wohl von den drei repräsentative, grosse Brunnen (dem wappengeschmückten Schulhausbrunnen von 1868,  dem Oberburgbrunnen/Stadtbrunnen von 1632/1743 und dem  Löwenbrunnen in der Unterburg 1789 der auf den Bildern fehlt)...... bereits gewinnen wir weiter an Höhenmeter......

... beim Triangulationspunkt der Hochwacht 853m machen wir einen kurzen Rast (einst waren es Menschen die da wachten und heute sind es die Instrumente der Flugsicherung/Skygeide)....

..leider verstecken sich die Alpen wieder einmal im Dunst, aber auch so, ein herrlicher Ausblick der sich uns da bietet...

...wir bummeln nun auf dem Lägerngradt weiter westwärts...

...leider ist dabei auch der Schwarzwald im Dunst versteckt...

.....vorbei an der Burgruine alte Lägern, die vermutlich im frühen 12. Jhdt. auf dem höchsten Punkt (866m) des Lägerngrates angelegt wurde (Kleinfunde belegen den gehobenen Lebensstil der Bewohner. Bereits im 12. Jhdt. verfügten sie über einen Kachelofen)..

.... der Pfad wird nun immer abenteuerlicher.........ein Gratweg der seiner Bezeichnung gerecht wird....

.... da beleibt man/hund wohl besser auf dem vorgegebenen Pfad......in der Zwischenzeit haben wir das Burghorn fast erreicht ....

.....und ich entdecke immer wieder spannende Gerüche....

.... und meine Begleiterin wunderbare Blümchen am Wegrand....

.....denn recht reich blühen sie auf dem lichten Grat....

....der Pfad hat es wirklich in sich........ abwechselnd mit bequemen Wegstücken.....

.... es ist wieder einmal zweckmässig, dass ich eine geübte Jurawandererin bin..

...bei dieser Passage bekommt man/hund einen kleine Vorstellung wie das letzte Teilstück sich gebärdet..

 
...meine Begleiterin ist in jungen Jahren den Weg über den letzten Felsengrat  regelmässig gegangen (ca. 3 Km bei 350 m Abstieg). Doch sie ist der Meinung, der sei wirklich für Hund ungeeignet...

.. also verlassen wir nun den Gratweg und steigen über einen bequemen Waldweg den nördlichen Hang hinunter...

... auch nicht schlecht, denn so komme ich zu einem wunderbaren Bad beim Chaltenbrünneli...

...beim Schloss Schartenfels, oberhalb der Stadt Baden stossen wir dann wieder auf den Gratweg...

... denn ab da ist der Pfad wieder hundetauglich...

... mit diesem Ausblick auf die Altstadt von Baden machen wir vorerst eine ausgiebige Pause, denn ganz besondere Quellen und heisse Brunnen wollen in Baden anschliessend noch usere Aufmerksamkeit.

Routenplan: Die Gratwanderung von Regensberg nach Baden ist mit ihrem höchsten Punkt von 866m ist zwar höhenmässig nicht spektakulär, aber der Weg hat  ganz schön etwas zu bieten. Ein kleines Stück Jura, dass ins pulsierende  Mittelland ragt, fast wie eine beschauliche Jurainsel die sich in die wuseligen Aglo von Zürich verirrt hat.